Kleines Wurzelgemüse ganz groß

Ein Artikel von red. | 05.12.2005 - 09:01

Mit einem Anteil von 12 % rangieren Radieschen auf Platz zwei hinter den Möhren, die im Wurzelgemüsesortiment einen Anteil von 74 % innehaben. Rettiche erreichen einen Anteil von sechs Prozent, Sellerieknollen kommen auf vier Prozent, Kohlrabi auf zwei Prozent und Rote Bete auf ein Prozent, so die Daten der ZMP/CMA-Marktforschung auf Basis des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg. An der gesamten Frischgemüsenachfrage haben Radieschen einen Anteil von knapp zwei Prozent.

Hohe Käuferreichweite
Immerhin 62 % der privaten Haushalte kaufen mindestens einmal im Jahr Radieschen. Zum Vergleich: Die Käuferreichweite bei Möhren erreicht 80 %. Rettich und Sellerieknollen bringen es nur auf gute 20 % Käuferreichweite, Rote Rüben auf knapp sechs Prozent. Die Haushalte, die Radieschen kaufen, nehmen diese im Schnitt fünfmal im Jahr mit und decken damit mengenmäßig zwei Prozent ihres gesamten Frischgemüsebedarfes ab.

Langfristig gesehen sind die Einkaufsmengen an Radieschen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Verantwortlich hierfür ist eine Ausweitung der Vermarktungssaison bis weit in die Sommermonate hinein. Der größte Teil wird aber nach wie vor in den Frühjahrsmonaten gekauft: 2004 fiel die Hälfte der nachgefragten Menge auf die Monate April bis Juni, auf die Monate Juli bis September ein Viertel der Jahresmenge.

Auch Radieschen haben sich inzwischen zum Discountprodukt entwickelt. Von Jänner bis August 2004 wurden 46 % der Menge in Discountern gekauft, von Jänner bis August 2005 sogar 52 %. Gut ein Viertel ihrer Nachfrage decken die Verbraucher über Verbrauchermärkte, elf Prozent über den traditionellen Lebensmitteleinzelhandel und fünf Prozent über Wochenmärkte. Die Direktvermarktung ab Hof spielt nur eine sehr kleine Rolle.

An der Spitze: Baden-Württemberg
Etwa 1,1 Kilogramm Radieschen pro Jahr entfallen im Schnitt auf einen Käuferhaushalt. Das Verbraucherinteresse jist jedoch regionsabhängig: So sind die größten Radieschenfans in den südlichen und östlichen Bundesländern zu finden. In Baden-Württemberg wurden 2004 je Haushalt 1,8 Kilogramm eingekauft, Sachsen und Sachsen-Anhalt folgen mit 1,5 Kilogramm. In Nordrhein-Westfalen wurden nur 800 Gramm je Haushalt nachgefragt.
Besonders in älteren Haushalten sind Radieschen beliebt. Zwei-Personen-Haushalte mit Haushaltsführenden über 50 Jahren kauften 2004 im Schnitt 1,7 Kilogramm. Jüngere Paare bis 34 Jahre dagegen kauften mit 800 Gramm je Haushalt nicht einmal die Hälfte dieser Menge. Auch im Vergleich zu anderen Gemüsearten sind die Käufer von Radieschen vergleichsweise alt.

Quelle: zmp