Bestattungswesen im Umbruch

Ein Artikel von red. | 02.11.2005 - 00:34

Der traditionelle Friedhofsbesuch Anfang November ist für viele Menschen nach wie vor sehr wichtig. Bei den Bestattungen hingegen zeichnet sich laut orf.at eine Trendwende ab.

Trend zu Urnengrab
In Vorarlberg sei nach Errichtung des Krematoriums in Hohenems die Zahl der Feuerbestattungen von 10 auf 60 Prozent gestiegen. Entscheidend dafür dürften für viele Menschen die Kosten sein. 1400 Verstorbene wurden 2004 eingeäschert. Heuer werden es laut Betriebsleiter Erwin Gehrer vermutlich noch mehr sein. Auch in Tirol wird die Feuerbestattung immer beliebter. Sie sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
"Vor etwa 35 Jahren lag die Anzahl der Feuerbestattungen noch unter zehn Prozent. Die Aufklärung ließ in den letzten zehn Jahren Feuerbestattungen auf 50 Prozent steigen", so der Geschäftsführer des Vereins "Die Flamme", Egon Obermayr. Feuerbestattungen seien umweltfreundlicher und hygienischer, so Egon Obermayr. Daraus lässt sich auch der Zuspruch zu Feuerbestattungen erklären.

Rund 3.500 Euro kostet eine durchschnittliche Bestattung unabhängigh davon, ob es eine Beerdigung oder Einäscherung ist, so der Fachvertreter der Bestatter in der Wirtschaftskammer Christoph Feuerstein.

Letzte Ruhe im Garten
In Südtirol dürfen Urnen auch zu Hause an einem würdigen Ort aufbewahrt werden. Im österreichischen Tirol sieht die Lage noch anders aus. Hier darf in der Regel nur am Freidhof bestattet werden. Für Urnen gibt es dennoch Ausnahmeregelungen, sagt Obermayr. "Sie können, wenn Sie ein Grundstück haben, bei der Landesregierung ansuchen. Sie müssen Besitzer des Grundstücks sein und österreichischer Staatsbürger. Sie stellen einen formlosen Antrag mit Begründung, warum die Urne auf diesem Grundstück beigesetzt werden soll. Zuständig ist die jeweilige Bezirkshauptmannschaft."

Neues Service der Bestattung Wien
Der Umbruch im Bestattungswesen, ausgelöst unter anderem durch vermehrte private Konkurrenz, bringt auch Bestattungs-Möglichkeiten hervor. Die Bestattung Wien beitet seit neuestem Thanatopraxie an. Die Leiche wird dabei kosmetisch behandelt und vor den Trauernden aufgebahrt. Der Abschied wird dadurch erträglicher.

Quelle: orf.at