Die Noppenfolie mit beidseitig angeschweißtem Befestigungskeder blickt auf eine mehr als 20-jährige Geschichte zurück. Das erste Versuchsgewächshaus entstand 1984 auf Kreta, wo die Bedingungen gegenüber unseren Breiten extremer sind: hohe Einstrahlung, hohe Temperatur, starker Wind.
Kaum Transparenzminderung. Auch die Universität Hohenheim/D überprüft die Praxistauglichkeit der Folie seit 1985, wo sie als Eindeckung im Dach- und Giebelbereich bis 2002 im Einsatz war. Der abschließende Bericht des Versuches durch das Institut für Agrotechnology and Food Innovations, Wageningen/NL, zeigt, dass selbst nach 17 Jahren die Transparenz kaum gemindert wurde.
Mittlerweile ist die Folie, von der bisher rund 1,4 Mio. m² hergestellt wurden, weltweit im Einsatz.
Erfolgreich in der Praxis. Entwickelt wurde die Folie ursprünglich von der Firma AOE-Plastic, Wasserburg/D, für Gewächshausprojekte in Saudi Arabien, wobei in der Praxis Probleme mit der Befestigung der 2 m breiten Folienbahnen auftraten. Da Kräss auf der Suche nach einem haltbaren und wärmeisolierenden Material zur Eindeckung war, entwickelte sich eine mehrjährige Zusammenarbeit zwischen den Firmen Kräss und AOE-Plastic sowie der Universität Hohenheim und dem Ingenieur-Büro Reisinger, Illertissen/D. Ergebnis war die Entwicklung einer Noppenfolie mit Kederbefestigung, die nach ersten Testjahren seither erfolgreich in der Praxis eingesetzt wird.
Beim ersten Gewächshaus mit Noppenfolieneindeckung wurde auch eine neue, großflächige und wärmedämmende Stehwandlüftung mit dieser Folie ausgestattet, wobei sich erste Schäden an den Befestigungskedern nach über 17 Jahren zeigten.
Elpeflex Luftpolsterfolie. Unter einer speziellen Bezeichnung hat Krötz Gewächshausbau, Alfdorf-Pfahlbronn/D die Folie als Elpeflex-Luftpolsterfolie auf den Markt gebracht. Von ihr wurden bisher über 1 Mio. m² hergestellt, die exklusiv von Krötz vertrieben wird. Die Luftpolsterfolie hält mit rund 15 Jahren extrem lange und zeigt ebenfalls eine geringe Transparenzminderung.
Zukunft der Folien. Noppen- und Luftpolsterfolien werden heute aber nicht nur für den Gewächshausbau, sondern auch in anderen Bereichen genutzt: etwa für die Verpackungsindustrie oder als Dämmmaterial. Noppenfolien dienen in Ägypten, Griechenland, Indonesien und Saudi Arabien zur Eindeckung solarer Trocknungsanlagen. In Deutschland, Slowenien, Ägypten und Chile sind solare Gewächshaustrockner im Einsatz, in Brasilien Anlagen für die solare Trocknung von Bauholz. Auch in Österreich sind Anlagen, die mit Noppenfolien mit Kederbefestigung eingedeckt sind, in Betrieb und dienen für die Trocknung von Klärschlamm. Davon bestehen derzeit 30 Anlagen mit 1,5ha auch in Deutschland, Italien, Australien und den USA. Damit scheint der Noppenfolie die Zukunft zu gehören.
Das Solar-Gewächshaus, das derzeit in Hohenheim für Forschungsarbeiten betrieben wird, ist ebenfalls mit einer speziellen Noppenfolie eingedeckt. 100 ha dieser energiesparenden Technologie werden mittlerweile in Gärtnereien zur Produktion von Zierpflanzen eingesetzt.