Seit 25 Jahren ist Manfred Wannemacher Obmann der Marktgemeinschaft Blumengroßmarkt Wien. „Ich könnte Bücher schreiben über meine langjährige Tätigkeit. Sie wären ein Bestseller“, blickte Wannemacher auf ein Vierteljahrhundert zurück. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 15. Dezember legte er sein Amt zurück.
Das neue Team. „Ich hoffe, ihr macht es ähnlich gut, wie eure Vorgänger“, hieß Ök.-Rat Kurt Weber das neue Team willkommen. Gtm. Herbert Jedletzberger wurde einstimmig zum neuen Obmann der Marktgemeinschaft gewählt, genauso wie seine Stellvertreter Emil Steffek jun. und Ök.-Rat Johann Hahnl. Jedletzberger versicherte, sein Bestes zu geben und sich für den Blumengroßmarkt einzusetzen.
Nur mehr mit Kundenkarte. Im November 1969 wurde die Blumenhalle, die damals 3.500 Bruttoquadratmeter maß, eröffnet. „Es war eine schlimme Zeit“, erinnerte sich Wannemacher an die Anfänge zurück, als der erwartete Kundenzustrom noch auf sich warten ließ. Als zwei Jahre später der Großgrünmarkt eröffnete, ging es bergauf, und dieser Trend hielt lange an. Heute stehen in Inzersdorf 15.000 m² überdachte Fläche. Probleme habe es immer schon gegeben. Als großes Thema nannte Wannemacher hier den Privatverkauf. Bis heute ist es nicht gelungen, diesen gänzlich zu regeln, obwohl zahlreiche Aktionen gesetzt worden sind. Vergangenen Dezember lud die Wiener Innung die Marktgemeinschaft und die Niederösterreichische Innung zu einem Gespräch, bei dem u. a. diese Problematik diskutiert wurde. Die Forderung der Innung, eine Kundenkarte einzuführen, traf auf Zustimmung und wurde rasch umgesetzt. Mehr als 75 % der Kunden sind bereits im Besitz der Karte. Wannemacher forderte seine Kollegen auf, konsequent zu sein und sich von jedem Kunden die Karte zeigen zu lassen.
Mietsenkung um 20 %. Besondere Sorge bereitet dem scheidenden Obmann die Kundenfrequenz, die seit 1996 rückläufig ist. Ein gravierender Einbruch ist seit Mitte Juni zu beobachten. „Wir wissen nicht, was los ist“, so Wannemacher. Oberamtsrat Ing. Kopetzky bezeichnete den Rückgang als eine Erscheinung, die auf allen Wiener Märkten zu beobachten sei. Gute Nachrichten hatte er in Bezug auf eine Mietzinssenkung, die vom Gemeinderatsausschuss beschlossen werden soll: Für den Großplatz muss man statt bisher € 23,41 nur mehr € 18,5 zahlen, die Kosten für den Normalplatz verringern sich von € 20,03 auf € 16,5, das entspricht einer Senkung um rund 20 %. Einziger Wermutstropfen: Die Betriebskosten sollen von € 3,71 auf € 4,10 erhöht werden. Damit kann eine Energiekrise abgedeckt und hohe Nachzahlungen verhindert werden.