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Der Schatten und die Verdunstungsleistung von Bäumen schaffen ein anders Mikroklima in der Stadt © VD Image Lab/Shutterstock.com

Wien

"Raus aus dem Asphalt" - linke Wienzeile wird zur Baumzeile

Ein Artikel von Denise Wachschütz (bearbeitet) | 29.04.2025 - 08:44

Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ läuft derzeit die größte Begrünungsoffensive in der Geschichte der Stadt auf Hochtouren. Das dreistufige Klimafit-Programm – bestehend aus Entsiegelung, Begrünung und Kühlung – macht erneut Halt an der Linken Wienzeile.
Nachdem bereits im Bereich der Pilgramgasse begrünt wurde, folgen nun 16 neue Säulenhainbuchen zwischen Magdalenenstraße und Esterházygasse. Auch zwischen Nevillebrücke und Reinprechtsdorferbrücke werden die Begrünungsmaßnahmen im Sommer fortgesetzt. In diesem Abschnitt wird die Wienflussmauer mit Kletterpflanzen wie Wildem Wein bepflanzt, die das Aufheizen der Steinflächen verhindern und an heißen Tagen für spürbare Abkühlung sorgen. Auf der dem Wienfluss zugewandten Seite sind zusätzlich 14 neue Säulenblasenbäume sowie vielfältige Grünflächen mit Lavendel, Katzenminze und roten Tulpen geplant. Diese Pflanzen verbessern nicht nur das Mikroklima nachhaltig, sondern verschönern auch das Stadtbild. Statt eintönigem Grau bringen nun Bäume aus der Familie der Birken- und Seifenbaumgewächse frisches Grün in den 6. Bezirk. Für das dicht bebaute Grätzl bedeutet das nicht nur eine optische Aufwertung, sondern auch wertvolle Kühlung in den Sommermonaten.

„Entlang der Linken Wienzeile ist das jetzt ein weiterer Abschnitt, den wir begrünen und kühlen. Die Wienzeile ist eines von mittlerweile über 320 Projekten wienweit, die wir attraktivieren und klimafit machen. Das ist ein Transformationsprozess in der ganzen Stadt, den wir vor Jahren mit der lebenswerten Klimamusterstadt gestartet haben und der jetzt in allen Ecken Wiens sichtbar wird. Das sind ganz zentrale Maßnahmen, um die Zukunft und Lebensqualität der Stadt für die nächste Generation zu sichern“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.

„Die ersten Begrünungen entlang der Linken Wienzeile haben sich hervorragend entwickelt. Mit 30 neuen Bäumen setzen wir den Weg konsequent fort. Für die Mariahilferinnen und Mariahilfer bedeutet das nicht nur mehr Schatten und Kühlung im Sommer, sondern auch ein lebenswertes Grätzl mit deutlich besserer Aufenthaltsqualität“, unterstreicht Bezirksvorsteher Markus Rumelhart die Bedeutung der Begrünungsmaßnahmen.

Begrünung verschafft Erleichterung

Dank ihrer schlanken, säulenförmigen Wuchsform eignen sich Säulenblasenbäume und Säulenhainbuchen besonders gut für den Einsatz im urbanen Raum. Ergänzt werden sie durch Pflanztröge, in denen zwischen den Sträuchern Blauraute und Riesenzierlauch gedeihen sollen. Diese bringen zusätzliche Farbe und Vielfalt in die oft graue Umgebung. Die entstehenden grünen Inseln verbessern das Mikroklima spürbar und erhöhen die Lebensqualität für Anwohner und Passanten im Bezirk. An manchen Stellen lassen es die baulichen Gegebenheiten oder beengte Platzverhältnisse nicht zu, großflächige Baumscheiben oder Grünflächen anzulegen. Gerade in dicht bebauten und stark befahrenen Stadtteilen ist jedoch jede Form von Begrünung besonders wertvoll. Um auch kleinste Flächen sinnvoll zu nutzen, kommen entlang der Linken Wienzeile großformatige Pflanztröge zum Einsatz.

Bereits auf Höhe der Pilgramgasse profitiert die Umgebung seit Jahren vom Schatten ausgewachsener Bäume. Und seit 2023 bereichern zahlreiche Bäume mit Grünbeeten sowie Kletterpflanzen entlang der Wienflussmauer zwischen Nevillebrücke und Wackenroderbrücke das Grätzl. In unmittelbarer Nähe entstehen zudem zwei neue grüne Rückzugsorte: der Barbara-Prammer-Park und der Naschpark. Sie zeigen beispielhaft, wie selbst begrenzter Raum gezielt für mehr Grün und ein klimafittes Stadtbild genutzt werden kann.

Die Umgestaltung zwischen der Magdalenenstraße und der Esterházygasse hat am 1. April begonnen mit der Fahrbahnsanierung und dem Einsetzen der Pflanztröge. Die Bäume werden in rund 2 Wochen gepflanzt. Damit können die Anrainer schon in diesem Sommer das neue begrünte Umfeld genießen. Der zweite Teil der Begrünungsmaßnahmen zwischen Nevillebrücke und Reinprechtsdorferbrücke startet im Sommer 2025.

Größte Bergünungsoffensive der Geschichte Wiens

In der Stadt läuft unter dem Motto der „Lebenswerten Klimamusterstadt“ die größte Begrünungsoffensive der Geschichte. Es gab seit Start des Programms 2021 mittlerweile über 320 Projekte in allen 23 Bezirken zum Entsiegeln, Begrünen und Kühlen. Die ursprüngliche Fördersumme von 100 Millionen Euro wurde zur Gänze ausgeschöpft. Das Plus von neuen Grünflächen ist beachtlich:

  • 243.000 qm Gesamtfläche an Parks und Grünflächen wurden neu geschaffen oder umgestaltet. Das entspricht 34 Fußballfeldern.
  • Begrünung von mehr als 74.000 qm im Straßenraum und auf Plätzen
  • 3.004 neue Bäume
  • 2.500 neue Sitzgelegenheiten
  • Mehr als 1.930 qm an neuen Wasserspielen

Mehr Informationen und die interaktive Wien-Karte mit allen "Raus aus dem Asphalt"-Projekten gibt es unter wienwirdwow.at


Quelle: Wien.gv