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Rostock muss die Durchführung der Bundesgartenschau 2025 absagen © immodium/Shutterstock.com

Deutschland

Keine BUGA 2025 in Rostock

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 23.06.2022 - 11:49

Zuvor gegangen ist der der Entscheidung eine Empfehlung des Oberbürgermeisters von Rostock und BUGA-Aufsichtsratsvorsitzenden, Claus Ruhe Madsen, zur Nichtdurchführung. Grund waren die durch die Corona-Pandemie und des Kriegsgeschehens in der Ukraine unkalkulierbaren Kosten. Nach der Prüfung der BUGA-Projekte und den Ergebnissen der Risikoanalyse sehe er keine andere Möglichkeit.

Steigende Kosten und Fertigstellungsverzögerungen

Die im April vorgestellte Risikoanalyse zeigte u. a. Kostensteigerungen durch die Folgen der Corona-Pandemie von ca. 32 % sowie beträchtliche zeitliche Verzögerungen bei den geplanten Bauprojekten auf. Es sollten dabei vier Szenarien geprüft werden, inkludiert waren eine Verschiebung ins Jahr 2026 oder 2028 sowie eine Verlagerung aus dem Rostocker Oval in den IGA-Park. Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Till Backhaus, betonte allerdings, dass eine Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern nur bestehe, wenn die BUGA 2025 im Rostocker Oval stattfinde.

Darauf folgt eine weitere Prüfung durch die BUGA-Gesellschaft unter den aktuellen Gegebenheiten. Diese bestätigte die Ergebnisse der ersten Risikoanalyse und schloss aus, dass Durchführung im Rostocker Oval nach den Kriterien einer Bundesgartenschau 2025 möglich sei. Beispielsweise sei der Fertigstellungstermin der Warnowbrücke Anfang 2025 nicht zu halten.

„Wir bedauern die erste Absage einer BUGA in ihrer über 70-jährigen Geschichte sehr“, so Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft. Man wäre offen für Gespräche über Varianten für die Durchführung gewesen, einschließlich einer Verschiebung auf das Jahr 2026. Er könne aber die genannten Gründe in Teilen nachvollziehen.

Wechsel der BUGA 2025 in andere Stadt?

Die Projekte, die im Zusammenhang mit der BUGA geplant wurden (u. a. Warnow-Brücke, Ausbau des Stadthafens, Hochwasserschutz), will die Stadt trotz Absage durchführen. Durch die Absage haben sich die Zeitzwänge gelockert und man müsse nun nicht jedes (auch nicht wirtschaftliche) Angebot annehmen, damit das Projekt zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sei, so der Madsen im Interview mit NDR. Die geplante BUGA hätte dazu beigetragen, dass die Planung bereits weit fortgeschritten sei und man schon in die Umsetzung starten könne. Zusätzlich könne man sich nun auf die Projekte, die für die Stadtentwicklung wichtig sind konzentrieren.

Wie es weitergeht und ob ein Plan B für die Durchführung der BUGA 2025 besteht, ist offen. Die Deutsche Bundesgartenbau-Gesellschaft gibt derzeit keine neuen Informationen bekannt. Allerdings denken mehrere Städte in Thüringen über eine Bewerbung nach. Darunter sind Gera und Ronneburg, die eine gemeinsame Bewerbung überlegen wie dies bereits 2007 der Fall war. Und auch Erfurt hat Interesse sich nach 2021 wieder um eine Durchführung zu bewerben. Dort stehen Oberbürgermeister Andreas Bausewein aber mehrere Parteien im Stadtrat entgegen, da die finanzielle Lage der Stadt eher angespannt sei.


Quellen: Deutsche Bundesgartenbau-Gesellschaft, NDR, MDR