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Es werden wieder tausende von Jungbäumen in den heimischen Wäldern gesetzt, überall wo Stürme, Käfer und Schadereignisse ihre Spuren hinterlassen haben © ÖBf-Archiv/W. Simlinger

Aufforstung

1,5 Millionen Jungbäume für klimafitte Wälder

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 12.03.2021 - 11:54

In den kommenden Wochen, sobald die Schneedecken geschmolzen sind, bringen die Österreichischen Bundesforste erneut tausende Jungpflanzen in den heimischen Wäldern aus. Grundsätzlich forciere man die Naturverjüngung, also den natürlichen Nachwuchs. Dieser ist am besten an die lokale Witterung angepasst. Allerdings müsse man nach Schadereignissen aufforsten, damit die Wälder rasch nachwachsen und sich die kahlen Flächen schließen, so Rudolf Freidhager, Vorstand der ÖBf.

Baumpflanzungen in sieben Bundesländern

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Forstfacharbeiter mit Setzlingen im Schutzwald © ÖBf-Archiv/W. Simlinger

Die zahlreichen Schadereignisse wie Schneebrüche, Stürme und der Borkenkäfer haben in praktisch allen Forstrevieren eine Aufforstung notwendig gemacht. Mit den 1,5 Millionen Jungbäumen wird auch der Waldumbau in Richtung artenreiche Mischwälder vorangetrieben. Die gesamte Aufforstung erfolgt in zwei Wellen, im Frühling je nach Wetter und Höhenlage zwischen März und Mai, im Herbst zwischen September und Oktober. Die Bundesforste investieren in Summe über zwei Millionen Euro.

Beinahe die Hälfte der Jungbäume, je 350.000 Stück, gehen in die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Schadereignisse erleben mussten. In Niederösterreich – v. a. in der käfergeplagten Region Waldviertel – pflanzt man ca. 280.000 Jungbäume. Die Steiermark wird mit ca. 200.000 Bäumen aufgeforstet, genauso viele kommen in den Tiroler Gebirgslagen zum Einsatz. Kärnten erhält ca. 120.000 Jungpflanzen. Besonders in den Gebirgswäldern ist das Aufforsten wichtig, denn nur intakte Schutzwälder bewahren vor Lawinen, Muren, Handrutschen und Erosion. 

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„Aufforstung im Wald der Zukunft“ © ÖBf/WALD-Verlag

Bunter Baumreigen

Zum Einsatz kommen v. a. Baumarten, die mit den zukünftigen Klimabedingungen besser zurechtkommen. Die Fichte, immer noch Österreichs häufigste Baumart, wird besonders in tieferen Lagen unter 600 m Seehöhe zunehmend mit Laubbäumen, Kiefern, Tannen und Lärchen ergänzt. Die tiefer wurzelnden Bäume sind Stürmen und längeren Trockenperioden besser gewachsen.

Im Osten von Österreich und auch in tieferen Lagen forcieren die ÖBf die trockenheitstolerante Eiche, v. a. Trauben- und Stieleiche. In vielen Gebieten mit geeignetem Boden wie im Waldviertel kommt auch immer mehr die Douglasie ins Spiel. Neben den Hauptbaumarten kommen auch diverse Mischbaumarten in die Wälder, insgesamt handelt es sich um über 40 unterschiedliche Arten. Der Wald der Zukunft soll ein artenreicher, bunter Mischwald sein, da sich solche als widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse erwiesen haben. Man wolle einen Beitrag dazu leisten, dass sich auch die Kinder und Kindeskinder noch an der Schönheit von gesunden und vitalen Wäldern freuen können.


Quelle: ÖBf