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Grünere Städte und Gemeinden sind das Ziel der Teilnehmer von „Gärten in der Stadt“ © Michael Nikitin/Shutterstock.com

Sachsen

Preisträger für „Gärten in der Stadt“ sind gekürt

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 26.11.2020 - 08:22

Der Bewerb „Gärten in der Stadt“ wird im Wechsel mit dem „Preis des sächsischen Garten- und Landschaftsbaus“ vom Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Sachsen ausgelobt. In drei Kategorien vergaben die Veranstalter sechs Preise im Gesamtwert von 27.000 Euro.

„Die Preisträger haben in ihren Städten Grünanlagen von unschätzbarem Wert geschaffen“, betonte Gisela Reetz, Umwelt-Staatssekretärin in ihren Grußworten per Videobotschaft. Sie dankte den Teilnehmern dafür, dass sie Engagement im Sinne von grüneren Städten und Gemeinden zeigten.

Auch der Präsident des Verbandes bedankte sich bei den Teilnehmern und im Besonderen bei allen Mitarbeitern der Branche Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau: „In bewegten Zeiten ist es eine Bereicherung, Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit und Kontinuität wahrnehmen zu können.“

Kategorie „Freianlagen an öffentlichen Einrichtungen – Grünflächen/Parkanlagen/Spielplätze“

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Pirna erhielt den ersten Preis für die Neugestaltung des Friedesparks im Stadtzentrum © LianeM/Shutterstock.com

1. Preis: Friedenspark Pirna-Stadtzentrum:  
Planung: May Landschaftsarchitekten, Dresden
Ausführung: Hansel Garten-und Landschaftsbau GmbH, Dresden; Kohout's Garten-und Landschaftsbau GmbH, Elstra; Garten-und Landschaftsbau Herfurth GmbH, Nossen; Mörbe & Co. GmbH Grünanlagenbau, Kubschütz

Die Jury hob besonders die gelungene Einbindung von geschichtlichen Aspekten in die Neugestaltung hevor sowie die optimale Berücksichtigung von unterschiedlichen Nutzungsarten. Die Anlage ist komplett barrierefrei, gut einsehbar und vandalismussicher gestaltet. Der Gehölzbestand blieb als grüne Einfassung des Parks erhalten, z. T. ausgelichtet und durch qualitative Neupflanzungen ergänzt. Bei der Auswahl der Pflanzenarten standen neben den gestalterischen und denkmalpflegerischen auch klimatische sowie Pflegeaspekte im Vordergrund.

1. Sonderpreis: Vorplatz Hoffnungskirche Dresden-Löbtau:
Planung: Sigrid Böttcher-Steeb Landschaftsarchitekturbüro FREIRÄUME, Dresden
Ausführung: Pomosus Garten- und Landschaftsbau, Dresden

Der Kirchenvorplatz erhielt nach Jahren eine nachhaltige Gestaltung, wassergebundene Wegedecken, versickerungsfähiges Pflaster mit Entwässerung in die neu angelegte Pflanzenfläche sowie durchdachte Sitz- und Aufenthaltsbereiche prägen nun den vielfach genutzen Platz. Die Pflanzung ist geprägt von fünf Bäumen, ein Zierapfel als Solitär und Felsenbirnen als Hochstamm kultiviert als Raumkante zur Straße. Beetstreifen mit Stauden, Gräsern und Frühblühern sorgen für Blüh- und Farbaspekte.

2. Sonderpreis: Gutspark Paunsdorf
Planung: Landschaftsarchitektin Anke Grundmann, Leipzig
Ausführung: Uwe Müller Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Naunhof

Diese Grünfläche war lange Zeit der Öffentlichkeit nicht zugänglich, es entstand ein strukturreiches Gelände mit beeindruckendem Altbaumbestand und fast undurchdringlichem Gehölz. Die Umgestaltung gliedert sich in vier Bereiche: Wegeführung über drei Zugänge in sanften Formen durch das Areal; sonnendurchflutete Wiesenflächen innerhalb des dominanten Altbaumbestandes; lichte Gehölzstrukturen mit hoher Diversität aus Sträuchern, Bodendeckern und Langgrasflächen; dichte Gehölzpflanzungen als räumlicher Abschluss und Rückzugsraum für die Fauna.

Kategorie „Außenanlagen in Wohngebieten oder Erholungsbereiche innerhalb von Gewerbegebieten“

1. Preis: Westlicher Promenadenring Dresden
Planung: plancontext GmbH landschaftsarchitektur, Berlin
Ausführung: Landschafts- und Sportplatzbau Josef Saule GmbH, Niederlassung Dresden

Der Rasenstreifen im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt war jahrzehntelang ungenutzt und hatte keinerlei Funktion. Die Neugestaltung besteht aus paterreartig abgesenkten natürlichen Wiesenflächen, die an den ehemaligen Festungsgraben erinnern. Umlaufende Lindenreihen bilden räumliche Kanten. Der Übergang von städtischen Flächen zu privaten Flächen der Wohnungsgenossenschaft wurde in die Planung mit einbezogen, Blütengehölze schaffen einen attraktiven Grünzug. Die Jury betonte angesichts der klimatischen Herausforderungen für Stadtbäume v. a. den vereinbarten Pflegevertrag über zehn Jahre für die gepflanzten Linden.

Kategorie „Andere neu gestaltete Freiraumsysteme“

1. Preis: Karl-May-Hain Radebeul
Planung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
Ausführung: natur + stein Landschaftsbau GmbH, Dresden

Die historische Parkanlage gegenüber dem Karl-May-Museum erfuhr eine Erweiterung Richtung Bahnhof um Besucher des Museums durch die historische Anlage zum Museum zu leiten. Die Pflanzenausstattung des Karl-May-Haines blieb zum Großteil im Bestand erhalten, Pflege- und Schnittmaßnahmen stellten die historisch belegten Blick- und Raumbeziehungen wieder her. Die Pflanzungen wurden nach historischem Vorbild ergänzt. Die Jury betonte das gelungene Zusammenspiel von historischem Park und neu gestaltetem Erlebnisareal, das eine generationenübergreifende Nutzung fördert.

Sonderpreis: Ehrenfried-Walter-von-Tschirnhaus Gymnasium Dresden
Planung: Storch Landschaftsarchitekten, Dresden
Ausführung: HSD GmbH, Dresden

Die Freianlage mit vielgestaltiger Nutzung gliedert sich in den historischen Eingangsplatz mit Brunnen, Außensitzbereiche der Mensa und Aula, einen inneren Pausenhof mit schattigen Ruhebereichen sowie weitläufige Sportflächen. Der zentrale Hof überzeugt mit sonnigen sowie schattigen Bereichen, das Dach der unterirdischen Umkleidebereiche der Sporthalle trägt eine intensive Dachbegrünung. Die Bestandbäume wurden erhalten und in die Gestaltung mit einbezogen. Baumpflanzungen bilden Puffer zur angrenzenden Bebauung, die umfangreichen Neupflanzungen von pflegeleichten und klimangepassten Arten unterstreichen den grünen Charakter des Schulcampus.

Auf der Seite des GaLaBau-Verbandes Sachsen finden Sie Fotos der prämierten Projekte.


Quelle: GaLaBau-Sachsen.de