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Der Schmetterling des Jahres 2020 ist der Grüne Zipfelfalter © Sandra Standbridge/Shutterstock.com

Schmetterling des Jahres 2020

Der „Grüne Zipfelfalter" ist gefährdet

Ein Artikel von Edgar Gugenhan | 24.01.2020 - 11:19

Nur ein Drittel der Tagfalterarten sind in Deutschland noch ungefährdet. Für das Jahr 2020 wählte die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen den Grünen Zipfelfalter (Callophrys rubi) als Schmetterling des Jahres aus. Er steht auf der bundesweiten Vorwarnliste der bedrohten Arten, der Bestand geht an vielen Stellen deutlich zurück.

Bedenklich ist das insoweit, da sowohl Raupen, Puppen als auch Falter keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum stellen. Sie ernähren sich von verschiedenen Pflanzenarten, bevorzugt Schmetterlingsblütler wie Ginster, Heidekrautgewächse wie Heidelbeeren oder auch Zistrosengewächse, z. B. Sonnenröschen. Die adulten Falter saugen Nektar an Hahnenfuß, Klee, Weißdorn oder Hartriegel.

Ein Falter der offenen Lebensräume

Der Grüne Zipfelfalter gehört trotz seiner Farbe zur Familie der Bläulinge. Er lebt auf strukturreichen offenen und halboffenen Standorten wie lichten Wäldern, Gebüschen, Wiesen und Heiden. Viele solcher Kulturlandschaften werden heutzutage nicht mehr bewirtschaftet und wachsen zu. Aber auch wenn Flächen intensiver landwirtschaftlich genutzt und gedüngt oder aufgeforstet werden, geht Lebensraum für den Falter verloren.

Callophrys rubi fliegt von Ende März bis Juli und ist anhand seiner leuchtend grünen Flügelunterseiten eindeutig zu erkennen. Er hat eine Flügelspannweite von ca. 25 mm und gehört damit zu den kleinen Faltern. Seine Verbreitung erstreckt sich von Nordafrika über ganz Europa bis nach Sibirien. Die Weibchen legen grünliche Eier in der Nähe der Blütenknospen der Nahrungspflanzen ab. Auch die Raupen sind grün gefärbt. Die Überwinterung erfolgt als braune Puppe am Erdboden. Sollten Raupen an Kulturpflanzen entdeckt werden, könnte man sie an einen Naturstandort umsiedeln, um Arterhaltung zu dienen.