Schutzwald

Jungbäume lernen das Fliegen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 14.06.2019 - 13:02

Eine innovative und umweltfreundliche Technik testeten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in Zell am See im Salzburger Pinzgau. Dort konnte man vor kurzem ein unbemanntes Flugobjekt beobachten, denn eine Schwerlastdrohne lieferte Jungbäume in ein entlegenes Gebiet zur Schutzwald-Aufforstung. Die Digitalisierung und technischen Innovationen sind für die Forstwirtschaft eine große Chance, wie Rudolf Freidhager, Vorstand der ÖBf betont.

Für gesunde Schutzwälder

Derzeit tragen die Forstfacharbeiter Jungbäume meist auf dem Rücken ins Einsatzgebiet, über teilweise gefährliches und unwegsames Gelände, oder es wird bei Bedarf ein teurer Transporthubschrauber angefordert. Hier können ferngesteuerte Drohnen eine zukunftsweisende Alternative sein, sie sind abgasfrei und geräuscharm. So stellen sie ein klimaschonendes Transportmittel dar und nehmen den Facharbeitern viel Last von den Schultern nehmen – und das im wahrsten Sinn des Wortes.

Für den ersten Wald-Flug belud man die 2 x 2 Meter große Drohne mit ca. 200 jungen Lärchen und Fichten, das macht ein Gesamtgewicht von 15 Kilogramm. Das Flugobjekt bewältigte die ca. 300 Höhenmeter über steilstes Gelände problemlos und setzte die Jungbäume punktgenau auf 1.700 m Höhe ab. Die Flugroute ist über exakte GPS-Daten festgelegt. Die Lastendrohne kann bei voller Beladung bis zu 80 kg aufnehmen, das entspricht ca. 1.000 Baumsetzlingen. Allein 2018 setzten die Bundesforste ca. zwei Millionen Jungbäume (Lärchen, Weiß-Tannen, Fichten und Berg-Ahorn) in ihren Wäldern.


Quelle: ÖBf