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Mit Blumen aus heimischer Produktion und vom Floristen des Vertrauens sollten die Pestizid-Bedenken ausgeräumt sein © Renate Stoiber

Pflanzenschutz

Rückstände auf Blumensträußen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 08.05.2024 - 10:02

Wie jedes Jahr nutzt die Umweltschutzorganisation den beliebten Blumenschenktag, um aufmerksamkeitswirksam auf die Pestizidverwendung in der Blumenproduktion hinzuweisen. Für den heurigen Test wurden 16 Sträuße von neun unterschiedlichen Händlern (Billa, Blumen 2000, Blumen B&B, Blumen Malaceck GmbH, FlowerShop rosenrot, Hofer, Lidl, myFlowers, Spar) getestet. In allen Proben fanden sich Rückstände, der Höchstwert von 32 verschiedenen Pestiziden auf einem Strauß von Lidl, die geringste Belastung mit nur einem Pestizid (das auch in der EU zugelassen ist) auf dem reinen Tulpenstrauß bei Spar (österreichische Herkunft). Sortenreine Sträuße waren auch im Durchschnitt deutlich weniger belastet als gemischte Sträuße.

Der Testbericht weist darauf hin, dass die meisten der Schnittblumen für den Muttertag (auch wenn als Herkunft Niederlande vermerkt ist) aus Länder wie Äthiopien, Ecuador, Kolumbien, Kenia und Tansania kommen. Dort gelten für den Anbau andere Bedingungen und die Arbeitsvorgänge auf den Blumenfarmen, wo meist Frauen (Mütter) arbeiten, sind gesundheitlich problematisch. Viele der nachgewiesenen Pestizide sind fortpflanzungsschädlich und in der EU nicht (mehr) zugelassen.

Heimische Ware bevorzugen

Problematisch sei auch, dass es in Österreich keine gesetzliche Regelung für Pestizide auf Schnittblumen gibt und daher keine regelmäßigen Kontrollen stattfinden. Die Umweltschutzorganisation fordert daher die Einführung solcher Höchstwerte für Schnittblumen und Zierpflanzen sowie regelmäßige Kontrollen. Außerdem soll ein Importverbot für Pflanzen, die PSM ohne EU-Zulassung enthalten oder denen diese anhaften, gelten. Die heimische Jungpflanzenzucht und biologische Produktion von Schnittblumen und Zierpflanzen soll gefördert werden.

Auf biologisch produzierte Blumen weist auch die AK Oberösterreich in ihren Empfehlungen zum Muttertag hin. Käufer sollen sich in den Geschäften danach erkundigen, wo und wie die Blumen produziert wurden, und heimische Ware bevorzugen – oder die Blumen im Garten selber pflücken.


Quellen: AK OÖ, Global 2000