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Bunt und frühlingshaft präsentieren sich die Floristen zum Valentinstag – heimische Produkte sind gefragt © Naletova Elena/Shutterstock.com

Valentinstag

Der Tag der Liebenden

Ein Artikel von Renate Stoiber | 27.01.2022 - 09:22

Wir alle wissen, der Valentinstag ist nicht eine Erfindung der Blumen- oder Süßwarenindustrie, sondern er hat eine längere Geschichte. Aber das können Sie gerade im Februar dann an vielen Stellen nachlesen. GÄRTNER+ FLORIST hat sich bei Floristen in Wien, Salzburg und Tirol umgehört, wie denn die Erfahrungen mit dem Tag der Liebenden sind, ob Veränderungen wahrnehmbar sind (in Bezug auf Blumenauswahl oder Kaufverhalten), ob für die Kunden eine regionale Auswahl wichtig ist und wie es bei der vielbeschworenen Konkurrenz mit dem Süßigkeiten-Absatz aussieht.

Erinnern an das Geschenk Blume

Der Valentinstag ist für die Blumenbranche ein wichtiger Verkaufstag bzw. sind es wichtige Verkaufstage, da sind sich alle Floristen einig. Denn zum Zeitpunkt im Februar ist das Geschäft sehr ruhig, es wird wenig an Schnittblumen verkauft. Der Verkauf ist allerdings auch abhängig vom Wochentag, fällt er auf ein Wochenende, ist das gerade in Wien schwierig, betont ­Michael Strangl, NaturArt in Wien Meidling. Wobei ihm auch innerhalb Wiens Unterschiede zwischen den Bezirken aufgefallen sind. 

2022 fällt der 14. Februar auf einen Montag, das bedeutet, dass am Sonntag vorgearbeitet werden muss, wie Bernd Doll, Dolls Blumen in Wien Josefstadt anmerkt. Zusätzlich sei der Tag mit vielen Variablen verbunden, die Einkaufspreise steigen stark und halten das Niveau bis zu zwei Wochen nach dem Valentinstag. Die hohen Preise sind den Kunden nicht einfach zu vermitteln, die notwendige Verkaufsspanne kaum umsetzbar. Das beeinflusst Dolls persönliche Einstellung zu diesem Tag, der aber natürlich ein starker Umsatzbringer sei.

Dass sich die Zeiten ändern, das konnte Norbert Größlinger, Seniorchef von Blumen Neuhauser in Salzburg, erleben. Als er begann, kamen gleich in der Früh die Schulkinder, um Blumen für die Lehrerin zu kaufen und dann zu Mittag noch einmal, um der Mutter einen Valentinsgruß mitzubringen. Um halb sieben Uhr abends kam dann meist bereits der 1.000ste Kunde ins Geschäft, heutzutage sind es durchschnittlich ca. 300 Kunden am Valentinstag.

Bei Blumen Tauber in Wattens sieht ­Michael Tauber den Valentinstag einerseits zwar als umsatzstarken Tag, andererseits auch als „Reminder“ an das Geschenk Blume, das leider oft in Vergessenheit gerät. Es kämen nämlich sehr viele Kunden ins Geschäft, die sonst keine Blumen kaufen. Wenn diese dann bei der Übergabe die Freude in den Augen der Beschenkten sehen, erinnert das daran, wieviel Glück man mit Blumen verschenken und verteilen kann und motiviert dazu, auch während des Jahres florale Grüße zu besorgen.


Mehr zu den Erfahrungen der vier Floristen lesen Sie in unserer Jänner-Ausgabe von GÄRTNER+FLORIST 2022 !