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Momentaufnahme

Wie ist die Lage für die Grüne Branche?

Ein Artikel von Red. | 12.03.2020 - 13:13

In Italien wurden alle Geschäfte und Lokale, die keine Produkte des grundlegenden Bedarfs verkaufen, geschlossen und das ganze Land wurde zur „Schutzzone“ erklärt. Banken, Post, Versicherungen, Industrie, Viehzucht oder landwirtschaftliche Betriebe sollen ungehindert weiterarbeiten und natürlich auch das Gesundheitssystem.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte ist allerdings zuversichtlich, dass sich in wenigen Wochen die Situation verbessert und gemächlich wieder der Alltag Einzug hält. Die drastischen Maßnahmen werden von der Bevölkerung, die zunehmend verunsichert ist, mit Verständnis angenommen.

Folgewirkungen

Die drastischen Maßnahmen im Nachbarland verstärken das mulmige Gefühl und die Frage nach Nebenwirkungen wird immer größer. Wirtschaftsvertreter, besonders im Tourismusbereich, glauben, dass die Angst vor dem Virus schlimmere Folgen haben könnte, als das Virus selbst. Überreaktionen auf Seiten der Konsumenten bestätigen die Befürchtungen.

Wir haben uns in der Grünen Branche umgehört, da sich Einschränkungen bei Veranstaltungen besonders auf Eventfloristen und Hochzeitsspezialisten auswirken werden und die Versorgung aus dem Ausland sich verändert kann. Es zeigen sich (bisher) noch keine großen Veränderungen. Wie ein Gärtner im Pinzgau berichtet, mache er sich keine großen Sorgen um die weitere Entwicklung, ihm kämen der Trubel und die Berichte um das Virus fast ein bisschen zu viel vor.

Eine Gärtnerei im Weinviertel konnte bisher auch keine Panik feststellen und keine Einbußen bemerken. Heute, Donnerstag war der Lieferant da, alles wäre wie immer gewesen, alle Schnittblumen sind erhältlich, allerdings merkte der Fahrer an, dass ja Schnittgrün, mediterrane Pflanzen und Kräuter aus Italien kommen und man nicht wisse, wie sich das weiterentwickeln würde.

Ähnlich ist die Lage in einem Floristik und Gärtnereibetrieb in der Nähe von Wien, der LKW aus Italien in der vergangenen Woche war noch ganz normal da, der Fahrer gestern aus Holland meinte, er können nichts Genaues sagen, da auch in den Niederlanden verhältnismäßig viele Fälle in der Bevölkerung auftreten. Bisher gab es keine Stornierungen von floristisch betreuten Veranstaltungen und auch der Umsatz war nicht betroffen. Es sei allerdings nicht abzusehen, ob nicht auch bei uns der Verkauf eingeschränkt wird, die Arbeit in der Gärtnerei, die ja als landwirtschaftlicher Betrieb gilt, ginge sowieso weiter wie bisher. Die einzigen Anrufe zum Thema bisher betrafen Kunden mit Überwinterungspflanzen, die durch abgesagte Urlaube nun früher ausgeliefert werden könnten.

Auch die anstehenden Lehrlingsbewerbe sind von den Regierungsmaßnahmen betroffen. Wie uns die Landesinnung Oberösterreich mitteilte, ist der für 3. April geplante Bewerb seit heute Vormittag abgesagt. Auch in Niederösterreich überlegt die Landesinnung noch eine Verlegung oder Absage des Wettbewerbs (27. März) für die Floristiklehrlinge.


Quelle: Standard, ZiB

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