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Feuer und Erde

Ein Artikel von DI Lydia Seelmann | 18.04.2007 - 11:20
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„Das Feuer: ein geordnetes Chaos so wie alles auf dieser Welt. Ohne Feuer kein Leben, kein Fortschritt - nichts“, beschrieb Melanie Radinger ihre Gedanken zum Thema Feuer und Erde für den heurigen Landeslehrlingswettbewerb in Niederösterreich, der am 23. März 2007 in Schloss Zeillern stattfand. Wie sie begaben sich 18 weitere Lehrlinge auf die Suche nach Ideen zu diesem heißen Thema.

Besucher, Lehrer, Veranstalter man hörte sie über die Werke der Lehrlinge sprechen: „Alle Arbeiten sind wundervoll und mit viel Mühe vorbereitet worden.“ „Die Gedanken der Lehrlinge zum Thema faszinieren mich.“ „Schade, dass die Werkstücke nicht einige Tage länger ausgestellt bleiben.“ „Das Niveau ist enorm hoch.“ „In Wahrheit sind sie alle Gewinner.“ Dieses positive Echo war von allen Richtungen zu hören.

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Jeder gewinnt
Das Thema „Feuer und Erde“ lehnte an die niederösterreichische Landesausstellung an. Heuer war der Andrang zu diesem Wettbewerb hoch: 19 Teilnehmer reisten nach Zeillern an. Für einige Lehrlinge bedeutete dies, bereits um vier Uhr morgens aufzustehen und dann bis acht Uhr abends fit zu bleiben, bis alles weggeräumt und abgebaut wurde.

Landesinnungsmeister Thomas Kaltenböck verwendet viel Energie, um Lehrlinge für die Teilnahme zu motivieren. Diesmal nahm er die zwei Erstplatzierten aus dem vergangenen Jahr in die Landesberufsschule Geras mit, damit sie den Lehrlingen aus ihrer Sicht über den Bewerb erzählen. Das hat offensichtlich positiv auf die heurigen Teilnehmer gewirkt und zu so vielen Bewerbern geführt.

Der Tag verlangt von den jungen Menschen einiges: Unter Zeitdruck arbeiten, sich einer Wettbewerbssituation stellen, mit Nervosität zurecht zu kommen und dann beurteilt zu werden. „Letztlich kann jeder aber nur gewinnen“, meint Kaltenböck, „jeder geht bei uns mit mehr nach Hause als er gekommen ist.“ Damit meint er einerseits die Urkunde und Preise, die es für jeden Teilnehmer gab, vielmehr aber noch die Erfahrung, die alle Bewerber an diesem Tag sammeln. Es sei auch eine gute Vorbereitung für die Lehrabschluss-prüfung der jungen Menschen, die im Herbst stattfindet. Alle Teilnehmer befinden sich im 3. Lehrjahr.

Die entscheidenden Werke
Für den Bewerb mussten vier Werkstücke angefertigt werden: In nur 45 Minuten ein gebundener Strauß, in je 90 Minuten ein Brautstrauß und eine Tischdekoration. Der Tisch wurde von den Lehrlingen entweder selbst mitgebracht oder vor Ort zur Verfügung gestellt. Nach einer Mittagspause blieben zwei Stunden für eine Interpretationsarbeit, bei welcher eigene Ideen zum Thema realisiert werden sollten.
Gefäße und Ähnliches durften schon zu Hause vorbereitet werden, alle floristischen Arbeiten mussten jedoch vor Ort angefertigt werden.

Vulkan als Symbol des Feuers
Aufgrund des Themas zeichnete sich ein Trend zu den Farben Rot und Orange bei allen Werkstücken ab. Auch Kohle wurde gerne symbolisch für das Feuer verwendet. Einige Lehrlinge dachten auch an einen Vulkan.
Sonja Schöbinger stellte einen riesigen Vulkan her, aus dessen Innerstem exotische Pflanzen herausragten. Sie beschreibt ihn so: „Im Inneren des Vulkans befindet sich die über Jahrtausende gesammelte Energie. Sein Ausbruch ist gewaltig, zerstörerisch, aber er bedeutet auch Verwandlung, Kraft von Jahrtausenden, Lebenszyklus.“

Die ersten drei
Am Abend dieses langen Tages kürten die fünf Juroren die Sieger: Auf Platz 3 kam Melanie Radinger und Platz 2 erreichte Stefanie Kriendlhofer. Sie stellte einen außergewöhnlichen Brautstrauß in bräunlichen Farbtönen aus Orchideen und exotischen Materialien her.
Erst beim genauen Hinschauen eröffnet er seine Geheimnisse. Kriendlhofer stellte sich den Brautstrauß für eine schlanke, südländische Frau vor. Für ihre Tischdekoration verwendete sie intensiv orange Farbtöne. Als Siegerin auf Platz1 ging an diesem Abend Johanna Gravogl hervor. Sie hatte ihren Holztisch mit Getreideähren, weißen Kerzen, Äpfeln und orangen Blumen gestaltet, der rustikal und gleichzeitig romantisch wirkt.
Die drei Erstplatzierten werden am nächsten Bundeslehrlingswettbewerb das Land Niederösterreich vertreten.