Entscheidend ist, sich mit einigen Ideen und einer gezielten Preisstrategie seine Position am Markt zu sichern. Anbieter, die sich für die Niedrigpreisschiene entscheiden, müssen sich bewusst sein, dass diese ein Betrieb nur dann verkraften kann, wenn bei der Qualität deutliche Abstriche gemacht werden, etwa durch preiswertere Pflanzen und Gefäße. Schlägt man die andere Richtung ein, ist jedoch ebenfalls Vorsicht geboten, denn wenn sich im Umfeld bereits etliche Fachbetriebe befinden, lässt sich eine Hochpreispolitik schwierig realisieren.
Leistungen genau definieren
Sowohl für den Auftraggeber als auch für den Innenraumbegrüner ist entscheidend, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Für den Auftraggeber einer Begrünung zählt eine genaue Leistungsbeschreibung: Dazu gehört die Pflanzenqualität, Gefäße, Düngung und sonstige inkludierte Materialien. Je besser diese Beschreibung erfolgt, desto besser können auch die Vorzüge von qualitativ hochwertigen Pflanzen und Materialien argumentiert werden. Für einen fachlich kompetenten Auftraggeber zählen aber nicht nur das Produkt oder die Dienstleistung, sondern auch zusätzliche Nutzen wie Planungsund Gestaltungshilfen.
Sonderkonditionen anbieten?
Vorsicht bei Sonderkonditionen: ihnen steht der Kunde bei eine Innenraumbegrünung oft mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Wenn der Auftraggeber einer Begrünung zögert, ein Preisangebot anzunehmen, sollte man nicht sofort Preisnachlässe einräumen. Besser ist es, auf die besondere Qualität hinzuweisen. Eine ansprechende und gepflegte Anlage aus Hydrokultur beispielsweise hat keine Preisabstriche notwendig. Auch Garantien für besonders hochwertige Pflanzen lassen sich gut argumentieren. Besondere Serviceleistungen lassen außerdem Preise in den Hintergrund treten. Dabei ist es wichtig, dass diese auch selbstbewusst argumentiert werden.
Wenn ein Kunde ausdrücklich nach einer billigen Variante verlangt, sollten kleinere und günstigere, aber nicht qualitätsmäßig schlechtere Begrünungsvarianten als Alternative angeboten werden, anstatt unwirtschaftliche Sonderkonditionen in Erwägung zu ziehen.
Grundsätzlich wird bei Preisgesprächen der Preis immer so lange wie möglich gehalten. Reduziert man schließlich den Preis, muss auch der Leistungsumfang abnehmen. Aber nicht allein der Preis begründet ein Geschäft, genauso müssen Sortiment, Service und Mitarbeiter stimmen.
Vorteile der Hydrokultur
Ist Hydrokultur wirklich einfach, sicher und bequem?
Als wesentlicher Vorteil einer Hydrokultur, v.a. für die Innenraumbegrünung, ist der große Wasservorrat zu nennen. Die Pflanzen brauchen länger nicht gegossen werden. Je nach Pflanzenart, Gefäßgröße und Jahreszeit wird einmal wöchentlich bis alle vier Wochen Wasser aufgefüllt. Das Gießen ist generell einfacher und Gießfehler treten seltener auf, da der Wasserstandsanzeiger eine einfache Kontrolle der Wassermenge im Gefäß ermöglicht. Beim Gießen von Erdpflanzen taucht immer wieder die Frage auf: Wann soll ich gießen? Bei der Hydrokultur ist die Antwort einfach: immer dann, wenn der Wasserstandsanzeiger abgesunken ist und damit anzeigt, dass sich kein Wasser mehr im Gefäß befindet. Durch die stetige Verdunstung von Wasser wird außerdem das Raumklima erheblich verbessert.
Titel Blähton
Blähton ist leichter als Erde und strukturstabil, d.h. er zersetzt sich nicht so schnell wie die Erde. Blähton ist zudem chemisch neutral, sauber und geruchlos und ermöglicht damit eine Verwendung auch an sensiblen Orten wie Krankenhäuser. Außerdem ist Hydrokultur torffrei und trägt damit zur Erhaltung der durch den Abbau gefährdeten Moore bei.
Von entscheidender Bedeutung ist die Qualität des Blähtons. Dazu gehören v.a. die physikalischen Eigenschaften, wie beispielsweise die Wassersteighöhe oder Korngrößenverteilung sowie die Nährstofffestoder
-freisetzung. Die richtige Düngungsweise führt der Profi mit einem geeigneten Produkt durch. Salzdünger sollen auf die Wasserhärte abgestimmt sein: bei hartem Wasser Ammoniumnitrat, bei weichem Wasser Kalksalpeter. Gelegentlich sind auch Tabletten mit Calzium verbreitet. Ernährungsstörungen haben ihren Ursprung oft in einem zu hohen pH-Wert, zu hohen Chloridund zu niedrigen Stickstoffkonzentrationen. Das Risiko, zu wenig zu düngen, wird in der Innenraumbegrünung öfters beobachtet, eine Überdüngung passiert selten.
Die Frage nach der Preisbildung bei Hydrokultur
Hydrokultur hat das Image, teuer zu sein. Ein Preisunterschied zu Erdpflanzen ist zwar durch die geringere Anzahl an produzierten Stückzahlen tatsächlich vorhanden, jedoch liegt dieser Unterschied im Rahmen und ist in den vergangenen Jahren geringer geworden.
Das bei der Hydrokultur verwendete Substrat selbst, der Blähton, ist preiswert. Der höhere Preis resultiert eher aus dem Zubehör wie Übertopf, Wasserstandsanzeiger und Langzeitdüngung. Oft wird ein hochwertiger Keramiktopf gewählt. Ein Langzeitdünger ist zwar teurer, aber er hält dementsprechend auch länger an. Durch das Vermeiden von Gießfehlern ist außerdem eine lange Pflanzenhaltbarkeit gegeben.
Betrachtet man diese Vorteile der Hydrokultur und argumentiert sie dementsprechend, so lässt sich durchaus eine Innenraumbegrünung mit passendem Preis-Leistungsverhältnis anbieten.