Die Hochzeit ist eines der schönsten Erlebnisse im Leben, für viele Menschen sogar das Allerschönste.
Der Brautstrauß muss auf die Braut abgestimmt sein, das heißt er wird „maßgeschneidert“ und ist von den gestalterischen Ansprüchen in der Floristik die „Mercedes-Klasse“.
Der Brautstrauß soll ein ganz individueller und nur für die Braut ausgesuchter Schmuck sein.
Vielfalt der Feierlichkeit. Durch Mischen mit anderen Kulturen, sei es im Urlaub, im Beruf oder im Zusammenleben, hat sich eine Vielfalt der Feierlichkeiten und der Mode entwickelt. Eine neue Vielfalt wird gelebt.
Von jung-klassisch, extravagant, zeitlos-elegant, romantisch bis feenhaft, country-style bis exotisch usw. gibt es ein sehr buntes Betätigungsfeld für die Floristen. Es gibt auch viele neue Brautstraußformen und Techniken, wo wir jede Menge an Gestaltungsspielraum erleben.
Reizvolle Jahreszeiten. Es gibt viele Paare, die sich zum Heiraten eine ganz bestimmte Jahreszeit aussuchen. Das ist auch eine Herausforderung an den Floristen, mit Blumen, Früchten und blühenden Pflanzen der jeweiligen Jahreszeit reizvolle Brautsträuße zu kreieren. Der Trend geht weiterhin zu blumigen Sträußen, das ist auch gut so. Die Accessoires sollen minimal zum Einsatz kommen und die Wirkung der Blumen dezent unterstreichen.
Nach wie vor heißt es, den Brautstrauß auf Typ, Figur, Haarfarbe, Alter und nicht zuletzt auf das Brautkleid abzustimmen.
Unterschiedliche Techniken. Neben dem Strauß für die Braut gibt es noch andere gestalterische Möglichkeiten Blumen zu tragen. Schmuckteile, die aus Stoff, Metall oder Kunststoffen bestehen, können mit floralen Werkstoffen beklebt und verändert werden. Schmuckformen wie beklebte Bänder, Gehänge, Blütenketten und Armbänder verlangen eine gute handwerklichte Technik, die Hilfsmittel sollen unterstützen, aber eher verdeckt bleiben.
Die Klebetechnik ist so eine neuzeitliche Erscheinung, erschließt neue Möglichkeiten bei der Brautfloristik, aber man sollte sich mit den Reaktionen des Werkstoffes auseinander setzen. Aufreihen, Auffädeln, Verweben, Knüpfen und viele kombinierbare Techniken ermöglichen neue Werkformen und zeigen von handwerklich solidem Können.
Je mehr Techniken wir beherrschen, umso variantenreicher können wir Schmuckformen gestalten und die Vor- und Nachteile kennen lernen. Primär ist immer eine rationelle Technik zu überlegen und dass für die Floralien immer eine optimale Haltbarkeit gegeben ist. Außerdem sollten die Brautschmuckarbeiten für das Brautpaar erschwinglich bleiben und am Ende sollte der Florist noch Geld damit verdienen.
Von der Gestaltung sollte der Brautschmuck mit der Trägerin eine Einheit bilden und nicht einen Fremdkörper darstellen, der möglichst bald wieder abgelegt wird.
Draht ist verletzbar. Floraler Halsschmuck, Geklebtes und Gefädeltes wird individuell und als Unikat auf die Braut abgestimmt. Er soll leicht und angenehm zu tragen sein und kein Werkstoff oder Draht darf den Körper der Braut verletzen. Es ist auch darauf zu achten, dass nichts beschmutzt oder beschädigt wird.
Haarreifen, Haarbänder und Diademe werden aus Blütenblättern, zartem Grün, kleinen Beeren und zierlichen Blüten mit Haardraht gedrahtet oder getaped und auf Grundformen aufgebunden. Diese Schmuckstücke können zusätzlich mit Auffädelungen und Klebearbeiten verziert werden.
Für Schmuckarbeiten auf Kleidern am besten Grundformen aus Pappkarton ausschneiden und mit Kaltkleber die kleinen Blüten und Blätter befestigen. Als Befestigung am Kleidungsstück sind die Magnetplättchen zu empfehlen.
Tasche und Muff. Florale Taschen, Beutel und Körbchen können vielfältig hergestellt werden. Abgespulten Silberdraht zu einer Tasche formen oder eine Tasche aus textilem Werkstoff mit Blüten bekleben. Diese attraktive Schmuckform ist für eine selbstbewusste Braut geeignet.
Zum Ausarbeiten von Brautbändern und Blütengirlanden, verwendet man Blütenköpfe, Blütenblätter und Fruchtstände. Diese werden auf ein muffartiges, geschlossenes Stoffband aufgeheftet oder geklebt. Die Länge des Brautschmuckbandes wird der Größe der Braut angepasst.
Florales Strumpfband – Blütenzauber für das Bein. Florale Feinarbeit mit einem Blick unter das Kleid. Auf ein Stoffband mit Klettverschluss werden unempfindliche Blütenformen verarbeitet.
Es ist wieder Tradition, Hochzeitskerzen bei der Trauung aufzustellen und sie für den gemeinsamen Lebensweg leuchten zu lassen. Dicke Kerzen mit floralem Schmuck (z. B. Schleierkrautkränzen, Blütengirlanden) sollen an dieses Brauchtum wieder erinnern.
Wir Floristen und Gärtner haben es selbst in der Hand, mit unserer Kreativität neue Brautschmuckformen zu entwickeln und für den „schönsten Tag im Leben" zu gestalten.