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Die gartenbauliche Produktion steht vor großen Herausforderungen, Lösungen könnten in modernen Züchtungsmethoden liegen. © mtr/Shutterstock.com

Gentechnik

Potential von modernen Züchtungsmethoden

Ein Artikel von Red. | 26.02.2020 - 08:16

Die gartenbauliche Produktion steht vor immer größeren Herausforderungen wie Klimawandel, Wetterextreme, Krankheiten oder Schädlinge. Auch die Gesellschaft fordert eine nachhaltige und umweltgerechte Produktion sowie eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel - so stehen auch immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Moderne Züchtungsmethoden können hier Lösungen bieten.

Pflanzen mit identischen Eigenschaften und einer identischen genetischen Beschaffenheit werden aufgrund des Urteils des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) unterschiedlich bewertet. Hier fordert der ZVG Rechtssicherheit für die gärtnerischen Betriebe - Pflanzen, die sich nicht von klassisch gezüchteten unterscheiden, dürfen nicht als genetisch veränderte Organismen reguliert werden.

In Drittstaaten werden bereits moderne Mutagenesetechniken verwendet, aber die draus resultierenden Pflanzen werden in diesen Ländern nicht als genetisch veränderte Organismen (GVO) markiert. Somit entstehen unüberwindbare Hindernisse bei der Überwachung, Kontrolle und Rückverfolgbarkeit der Produkte im internationalen Handel mit landwirtschaftlichen Produkten.

Hintergrund

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 25. Juli 2018 sein Urteil zur Einordnung neuer Mutageneseverfahren gefällt und neue Züchtungstechniken, auch das DNA-freie Gene Editing, mit der klassischen Gentechnik gleichgesetzt. Trotz ihres großen Potentials sind diese Verfahren im Bereich der Ressourcenschonung für den Gartenbau und für die Landwirtschaft innerhalb Europas kaum nutzbar. Das Gericht sieht Pflanzen, die mit Hilfe innovativer Methoden der gerichteten Mutagenese gezüchtet wurden, als genetisch veränderte Organismen an. Die Anwendung der gezielten Mutagenese durch Genome Editing erreicht ebenfalls kein anderes Ergebnis als die klassische Mutagenese mittels Strahlung oder Chemikalien. Seit Jahrzehnten wird die klassische Mutagenese in der Züchtung angewendet - für die es in ihrer bewährten Anwendung eine Ausnahmeregelung von der GVO-Freisetzungsrichtline gibt.


Quelle: ZVG