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Tomato Brown Rugose Fruit Virus in Deutschland

Ein Artikel von Red. | 17.01.2019 - 13:50
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Bereits im Juli 2018 beobachteten Gärtner in Nordrhein-Westfalen in zahlreichen Gewächshäusern ungewöhnliche Frucht- und Blatterscheinungen bei Tomaten. Insgesamt waren über 25 ha Gewächshaustomaten betroffen. In sieben Gewächshäusern wurde der Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) bestätigt. Es ist das erste Auftreten des Virus in Deutschland, in Europa und außerhalb von Ländern des Nahen Ostens.

Hohes Gefahrenpotenzial für Gartenbau

Derzeit laufen Maßnahmen zur Tilgung, inklusive der Räumung der Gewächshäuser, Zerstörung des gesamten Pflanzenmaterials und der Desinfektion der Gewächshäuser und aller mit der Produktion verbundenen Objekte. Auch das Material, das zur Räumung verwendet wird muss desinfiziert werden.

Das Virus stellt eine große Gefahr für den Gartenbau dar, ToBRFV infiziert die Tomatenpflanzen und löst eine Mosaikfärbung der Blätter sowie Verfärbungen und Verformungen der Früchte aus. Er kann bis zu 100 % eines Bestandes befallen, die verfügbaren Resistenzgene in konventionellen Sorten sind gegen ihn wirkungslos. Mögliche Wirkungen auf andere Pflanzen sind bisher aufgrund der geringen Datenmenge zum Virus nicht abschätzbar.

Vom Nahen Osten nach Europa

ToBRFV wurde 2015 in Jordanien entdeckt, ist aber bereits 2014 in Israel aufgetreten. Der Virus könnte sich nun in Gewächshauskulturen in Europa etablieren und vielleicht über Infektionen an potenziellen Wirtspflanzen im Freien erhalten und Neuinfektionen auslösen. Zu den Symptomen zählen Chlorose, Mosaikfärbung mit dunkelgrünen Wölbungen und Fruchtsymptome wie gelbe Flecken um den Kelch und gelegentliche Rugosesymptome, die die Früchte nicht mehr marktfähig machen.


Quelle: Fresh Plaza