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Johanniskraut ist Heilpflanze des Jahres 2019

Ein Artikel von Red. | 21.09.2018 - 08:59
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Johanniskräuter gibt es weltweit, aber nur das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) - auch Geflecktes Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu - wird als Heilpflanze genutzt. Es ist in den gemäßigten Klimazonen von Europa bis nach Asien hinein verbreitet und wächst bevorzugt auf Brachflächen, Wald- und Wegesrändern sowie auf Lichtungen.

Ausdauernde Pflanzen mit Drüsen

Die lateinische Bezeichnung "perforatum" deutet darauf hin, dass die Blätter des Johanniskraut wie von kleinen Löchern durchzogen aussehen. Dabei handelt es sich aber um Drüsen, die ätherische Öle enthalten und nur im Gegenlicht wie Löcher aussehen.

Die Pflanze wächst ausdauernd krautig und wird bis zu einem Meter hoch, die verzweigten Wurzeln reichen tief in die Erde. Die Blätter sind länglich oval und gegenständig angeordnet, die Blüten tragen fünf goldgelbe Kronblätter und stehen in Trugdolden zusammen. Durch Zerreiben von frischen Blüten tritt ein dunkelroter Farbstoff aus, daher kommt auch die verbreitete Bezeichnung "Hergottsblut".

Medizinisch ganzheitlich wirksam

Paracelsus bezeichnete das Johanniskraut als "... eine Universalmedizin für den ganzen Menschen". Rotöl - das aus den Blüten gewonnene Johannisöl - hat eine entzündungshemmende und wundheilende Wirkung und wird äußerlich bei leichten Verbrennungen, rheumatischen Beschwerden und Schuppenflechte eingesetzt, in Kapselform wirkt es bei Magen-Darm-Beschwerden.

Besonders bekannt ist Johanniskraut aber als pflanzliches Antidepressivum, ein Tee aus getrockneten Blüten hilft nicht nur bei Verdauungsproblemen, sonder längerfristig auch bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen und Angstzuständen. Klinische Studien belegten eine gute Wirkung von Johanniskraut bei leichteren depressiven Verstimmungen, dabei handelt es sich aber um Präparate aus Extrakt mit einem höheren Anteil an Hyperforin. Diese sind apothekenpflichtig und können vom Arzt verordnet werden.

Viele der frei verkäuflichen Mittel sollen dagegen keine verlässliche Wirkung haben. Besonders zu beachten sind die möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, das ist z. B. gerade für Diabetiker, Krebs- und HIV-Patienten entscheidend. Ausserdem steht es in Verdacht die Wirkung der Anti-Baby-Pille zu verringern.


Quelle: Profil Online