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Biologische Insektizide im Zierpflanzenbau

Ein Artikel von Red. | 01.06.2018 - 13:28
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Biologische Pestizide haben andere Wirkwege als konventionelle Mittel, sie werden meist als weniger gefährlich gesehen. eGRO (Electronic Grower Resources Online) hat in einem Artikel Beispiele für Bio-Insektizide zusammengefasst, die im Gewächshausanbau von Zierpflanzen gerne Verwendung finden.

Die Vorteile von biologischen Mitteln liegen in der geringeren Toxizität und der Kompatibilität mit biologischen Vorgängen. Meist greifen sie nur die tatsächlichen Schadorganismen und eng verwandte an und sind in kleinen Dosen einsetzbar. Da sie über unterschiedliche Übertragungswege wirken, verlangsamen sie auch die Resistenzentwicklung der Schadorganismen.

Beispiele für Bio-Insektizide

Bakterien:

  • Bacillus thuringiensis (Bt) wirkt am besten im frühen Larvenstadium und muss von den Schadinsekten über den Fraßvorgang aufgenommen werden. Dieses bakterielle Insektizid ist schon lange bekannt, die neueren Produkte wirken aber effizienter und spezifischer auf einzelne Insektengruppen. Raupen werden vom kurstaki- und aizawi-Stamm befallen, Trauermücken von Bt israeliensis. Eine durchgehende Benetzung ist bei Bt entscheidend.
  • Saccharopolyspora spinosa wirkt als Kontakt- und Frassinsektizid und dient der Kontrolle von Raupen, Minierern, Salzfliegen, Thrips sowie vielen Käfern und Milben.
  • Burkholderia spp. ist ein neues bakterielles Insektizid, das auf das Exoskelett der Insekten zielt und während der Häutungen wirkt. Es dient der Kontrolle von Raupen und unterdrückt Blattläuse, Milben, Schildläuse und Thrips.
  • Chromobacterium subtsugae ist auch relativ neu im Bereich der Bio-Insektizide und kontrolliert Thrips, Blattläuse, Spinnmilben und Polyphagotarsonemus latus, v. a. in frühen Stadien der Entwicklung. Als Frassinsektizid muss es flächendeckend aufgebracht werden.

Pilze:
  • Beauveria bassiana wirkt als Präventivmittel zur Kontrolle der Populationen an Blattläusen, Thrips und Schildläusen. Es kann mit Kieselerde und Bt-Produkten kombiniert werden um die Effizienz zu erhöhen.
  • Isaria fumosorosea kontrolliert Blattläuse, Wollläuse, Thrips, Schildläuse, Spinnmilben, Minierer und Psyllidae.
  • Metarhizum anisopliae wirkt als Kontaktmittel und kontrolliert Thrips, Trauermücken, Schildläuse, Milben und Zecken.

Pflanzenprodukte:
  • Niembaum-Extrakte: Aus dem Niembaum können zwei Typen aktiver Wirkstoffe für die Insektenbekämpfung gezogen werden. Am bekanntesten ist Azadirachtin aus den Samen, es wirkt als Frassmittel auf Blattläuse, Raupen, Minierer, Trauermücken, Wollläuse, Spinnmilben, Schildläuse und Thrips. Der geklärte Extrakt aus dem Niemöl (aus Früchten und Samen gepresst) wirkt auf weichhäutige Insekten und erstickt sie, außerdem kann er die Eiablage unterdrücken.
  • Pyrethine: Sie werden aus Chrysanthemenblüten gewonnen und kontrollieren Blattläuse, Raupen, Trauermücken-Adulte, Thrips und Schildläusse. Sie haben die gleiche Wirkweise wie die chemische Variante der Pyrethroide.
  • Botanische Öle: Hier gibt es eine große Anzahl an Produkten, die gegen Insekten wirken. Als Beispiel erwähnen die Autoren Captiva mit Capsicum-Oleoresin, Knoblauchöl und Sojabohnenöl. Es verhindert die Eiablage, verändert die Aktivität und die Stabilität des Exoskeletts bei Raupen, Milben, Thrips, Zikaden und Schildläusen.

Quelle: eGRO Alert