15161792770912.jpg

© Stoiber

Wiener Gartenbau 2017

Ein Artikel von Red. | 17.01.2018 - 09:00

Betriebskontrollen, Marktanalyse und Förderungen

15161792770912.jpg

© Stoiber

Im Sommer 2017 erfolgten im Simmeringer Gärtnergebiet Betriebskontrollen der Produktionsgewerkschaft "ProGe" zur Kontrolle der Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards wie Unterkunftqualität und Bezahlung. Zur schnellen Verbesserung der Einhaltung entwickelte "ProGe" gemeinsam mit der LK Wien eine Reihe von Maßnahmen.

An der Marktanalyse des Bundesverbands der Österreichischen Gärtner haben 2017 insgesamt 82 Gärtnereien und Baumschulen teilgenommen. Beurteilt wurde der Saisonverlauf, die Erzeugerpreise, Marketingmaßnahmen und aktuelle Trends. Die Erstellung einer Richtlinie für ein AMA-Gütesiegel in Zierpflanzen ist bis Ende 2018 geplant.

In Verlauf 2014 bis 2017 wurden 97 Förderansuchen für Investitionsförderung, Existenzgründung und Diversifizierung im Gartenbau eingereicht, Investitionsschwerpunkte waren technische Einrichtungen im Gewächshaus, energiesparende Maßnahmen und Neueindeckungen Foliengewächshäuser mit Thermofolie:

  • Genehmigte Investitionszuschüsse: 3,65 Mio Euro
  • Top Up's Land Wien: 730.000 Euro
  • AIK's: 3,13 Mio Euro
  • Existenzgründungsbeihilfe: 12.000 Euro

Branchenverband, Energie und Erträge

Die Gründung des Branchenverbandes für Obst und Gemüse als Verein mit Sitz Wien und bundesweitem Tätigkeitsfeld erfolgte im Juli 2017. Als Obmann ist Ing. Josef Peck, als Obmann-Stellvertreter Präsident Franz Windisch eingesetzt. Die Mitglieder reichen vom Bundesobstbauverband und dem Bundesgemüsebauverband über die LK Österreich, Bio Austria bis zum amc Austria, in dem die Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse gebündelt sind. Fokus sind gemeinsame Branchenthemen, intensiver Austausch der Mitglieder, die Bedürfnisse und Marktausrichtung der Branche.

Der aktuelle Stand im Problembereich Energie in Simmering stellt sich folgendermaßer dar: Ab 1. Juli 2017 gibt es das neue Fernwärmepreismodell mit neuen Wärmelieferverträgen, die Fernwärmeanschlüsse bleiben für alle Gärtner aktivierbar, wer sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder beziehen will, hat auch weiterhin die Möglichkeit dazu. Wien Energie bietet ab 1. Juli 2018 ein kostengünstiges Bereitstellungsmodell an.

Das Jahr 2017 war für den Wiener Gartenbau herausfordernd, ungünstige Witterungen verursachten geringere Erträge und Preise. Die Kooperation des Handels mit Großproduzenten sowie stetig steigende Betriebsmittelkosten wie Energie und Arbeit wirkten sich negativ aus. Der Zierpflanzenbau vermeldet ein durchschnittliches Jahr, der Allerheiligen-Absatz war betrieblich individuell, am Großmarkt lief das Geschäft schlechter. Der Chrysanthemen-Absatz ist sehr zurückgegangen.


Quelle: LK Wien