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Die Europäische Eibe

Ein Artikel von Red. | 29.12.2017 - 13:23

Die überwiegende Mehrheit der Menschen kennt die Europäische Eibe als Formgehölz oder Heckenbegrenzung aus öffentlichen und privaten Gärten und von Friedhöfen. Schaf- und Pferdebesitzer kennen sie als hochgiftiges Gewächs. Nur weniger aber wissen, dass die Eibe (Taxus baccata) in Europa bedroht ist und deshalb in den Wäldern einem Schutz untersteht.

Baum und Giftpflanze des Jahres

Die Europäische Eibe hat schon Bekanntheit mit Auszeichnungen erhalten, 1994 war sie "Baum des Jahres", 2011 "Giftpflanze des Jahres". Sie gilt als älteste Baumart Europas und ist schon seit dem Tertär auf der Erde nachgewiesen. Natürlich kommt sie in größeren Beständen im warmen Bereich Europas (Portugal, Spanien, Bretagne, Balkan) und in Skandinavien und Baltikum vor.

In Österreich wird die Eibe in der Roten Liste als gefährdet (Kat. 3) geführt, wie in Deutschland tragen Übernutzung und Verdrängung durch konkurrenzfähigere Bäume ihren Teil dazu bei. Schon im Mittelalter gab es Schutzbestimmungen für den Erhalt in freier Natur, trotzdem wurde sie immer mehr zurückgedrängt. Dafür kam die Nutzung in Parks und Gärten immer mehr in Mode. Unterschiedliche Wuchsformen und Färbungen bringen Vielfalt ins Sortiment.

Alt, schön und giftig

Eiben wachsen langsam, können aber sehr hoch (bis zu 20 Meter) werden, daraus ergiebt sich ein sehr hohes Alter bei großen Exemplaren - die "Fortingall Yew" in Schottland wird auf über 2000 Jahre geschätzt und gilt als ältester Baum Europas. Ende des 18. Jahrhunderts hatte ihr Stamm bereits einen Umfang von 16 Metern.

Die Eibe bevorzugt kalkhaltiges, lehmiges Substrat, ist aber anspruchslos und wächst auch auf vielen anderen Böden, nur Staunässe und Moorböden mag sie nicht. Sie steht lieber im Schatten als in vollen Sonne. Taxus baccata ist zweihäusig, das bedeutet es gibt männliche und weibliche Exemplare. Hervorstechend sind die für Koniferen ungewöhnlichen roten Früchte mit fleischigem Samenmantel (Arillus).

Im Gegensatz zu den anderen Pflanzenteilen ist der Arillus essbar, hochgiftig sind dagegen Nadeln, Triebe, Rinde, Holz und Samen (enthalten Taxin). Wildtiere sind meist relativ unempfindlich gegenüber dem Gift, Weidetiere allerdings vertragen nicht einmal kleinste Mengen an Nadeln, sie sind tödlich. Die rote Frucht ist nur dann gefährlich wenn die Kerne zerkaut werden, ansonsten passieren sie den Darm ohne Symptome.


Quelle: IVA-Magazin