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Die samenlose Tomate

Ein Artikel von Red. | 28.04.2017 - 11:25
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Kernlose Weintrauben, Bananen, Clementinen und Wassermelonen kennen wir schon, sie sind sowohl beim Konsumenten als auch bei Züchtern beliebt. Die einen beissen nicht mehr auf harte Kerne, die anderen haben stabilere Erträge.

Bei parthenokarpen Pflanzen bleiben die Eigenschaften über Generationen hinweg erhalten, da sie nicht über Samen, sondern über Stecklinge und Ableger vermehrt werden, Genotyp und Phänotyp der Nachkommen gleichen also den Eltern. Parthenokarpie stabilisiert auch den Ertrag bei schlechteren Umweltbedingungen. Wenn die Bestäuber ausfallen führt das bei herkömmlichen Pflanzen zu einem Ernteausfall, parthenokarpe Pflanzen entwickeln trotzdem Früchte.

Erstmals ist es jetzt Forschern gelungen, eine parthenokarpe Pflanze, die samenlose Tomate (Solanum lycopersicum), mit Hilfe der Genschere CRISPR/Cas9 zu generieren. Parthenokarp bezeichnet Pflanzen, denen es möglich ist ohne Bestäubung Früchte auszubilden, die dann kernlos sind.

Kernlose Früchte für die Zukunft?

Ob die mit CRISPR/Cas9 erzeugten Tomaten eines Tages auf den Tellern landen hängt zu einem großen Teil davon ab, ob sie als gentechnisch veränderte Pflanzen bewertet werden. Frühere Versuche bedienten sich umständlicher gentechnischer Methoden, die jetzt vorgestellte Methode besticht durch Einfachheit und Effizienz.

Die kernlosen Pflanzen, die wir schon kennen haben die Samen auf unterschiedlichem Wege verloren. Die Weintraube ist z. B. nicht parthenokarp, ihre Kerne bilden sich in der Fruchtentwicklung zurück. Bananen und Wassermelonen sind triploid und damit unfruchtbar.

Die Methode könnte sich auch auf andere Pflanzen übertragen lassen - wem kommt dabei nicht die Vision einer kernlosen Mango oder Kirschen ohne Steine - CRISPR/Cas könnte es ermöglichen.


Quelle: Pflanzenforschung.de