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Gartengestalter – neu definiert

Ein Artikel von MMag. Renate Stoiber | 02.05.2016 - 15:38
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GÄRTNER+FLORIST: Die Gartengestalter haben ein gemeinsames Logo entwickelt. Warum haben sie sich dafür entschieden?
Hertl: Bei gemeinsamen Werbeaktionen wie Messeauftritten – z. B. bei Berufsinformationsmessen – sollen Kunden und zukünftige Lehrlinge die Leistungen der Gartengestalter besser kennenlernen. Das Logo soll die Gartengestalter mit Gewerbeberechtigung vom freien Gewerbe abheben.
Meier: Es ist wichtig für unseren Berufsstand einheitlich aufzutreten. Dieses Logo wird sich auf allen Werbebroschüren wiederfinden. Die Gartengestalter wollen auf den Beruf aufmerksam machen. Dazu ist es notwendig, dass dieses Logo auch für das Niveau der Ausbildung bürgt. Deshalb erhalten es auch nur Gartengestalter mit Gewerbeberechtigung. Die Betriebe sollen stolz darauf sein, das Logo zu tragen.

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Wie kann eine hochwertige Ausbildung der Fachkräfte gewährleistet werden?
Hertl: Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben sowie mit Universität und HTL ist wichtig. Die Praxiszeiten in den Betrieben sind entscheidend, die Lehrlingsausbildung muss praxisorientiert gestaltet werden.
Meier: Wir haben es geschafft, das Niveau der Lehrabschlussprüfung zu heben, indem z. B. die Bereiche Mauerbau und Wegebau jetzt im Prüfungsumfang enthalten sind.
Betriebe, denen es nicht möglich ist, den gesamten Bereich des Gartengestalters zu bieten, sollen sich zu einem Verbund zusammenschließen. Der Nachwuchs muss den gesamten Beruf erlernen, vom Planen eines Gartens über die Anlage von Teichen und Bewässerungsanlagen, Auswahl geeigneter Pflanzen, optimalem Pflanzenschnitt, Dach- und Fassadenbegrünung bis zum Mauer- und Wegebau. Das ist in einem Betrieb alleine oft nicht möglich.

Das heißt, österreichweit kann sich der Kunde darauf verlassen, dass, wenn ein Betrieb das Logo trägt, es sich um einen Fachmann handelt?
Meier: Genau das ist es, was wir als Innung wollen. Der eigene Garten ist zum Prestigeobjekt geworden. Jeder richtet sich zu Hause sein eigenes kleines Paradies ein, und wer etwas darauf hält, lässt sich seinen Garten vom Fachmann gestalten. Der kommt um den Garten herzurichten und dann einmal im Jahr, um ihn zu pflegen.

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Wie sieht es mit dem Nachwuchs im Gartengestalterbereich aus?
Hertl: Leider muss in den Betrieben sehr viel Personal aus anderen Bereichen angelernt werden. Wichtig wäre es, die ausgebildeten Facharbeiter in der Branche zu halten.
Meier: Als Beispiel ist Oberösterreich zu nennen. Hier haben wir keinerlei Probleme mit Nachwuchs. Ich kann jedes Jahr zwei Klassen in der Berufsschule füllen. Mit der Gartenbauschule Ritzlhof haben wir eine vorzügliche Ausbildungsmöglichkeit für den Beruf des Gartengestalters.

Wird es im Zuge dieser Werbemaßnahmen auch zur Entwicklung einer Homepage kommen?
Hertl: Die Maßnahmen sind nur Schritt für Schritt möglich, aber es wird sicher eine gemeinsame Hompage geben.
Meier: Wir werden uns sicher um eine gemeinsame Internetadresse bemühen.

Diese Aktivitäten betreffen alle Bundesländer. Kommt es nicht zu Problemen bei so einer Vereinheitlichung?
Hertl: Probleme gibt es immer, da in den Bundesländern unterschiedliche Bereiche abgedeckt werden. Jeder Betrieb hat seinen eigenen Schwerpunkt.
Meier: Ich gehe davon aus, dass alle Länder an einem Strang ziehen werden, schließlich haben sich alle für eine gemeinsame Linie ausgesprochen.
Natürlich gibt es immer wieder Problemfälle. So gab es in Oberösterreich ein neues Logo, ein Jahr bevor die Diskussion um das gemeinsame startete. Das wird jetzt zusätzlich verwendet. Wenn ein Folder aus Oberösterreich kommt, findet sich darauf das Landes- und das Bundeslogo der Gartengestalter.
Durch die Vereinheitlichung erzeugen wir einen hohen Wiedererkennungswert und zeigen eine gemeinsame Linie und Richtung.