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Maisstoppel - was tun?

Ein Artikel von Red. | 24.09.2015 - 08:00
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Die von den Fusarium-Pilzen gebildeten Mykotoxine stellen ein hohes Gefährdungspotenzial für die Futter- und Lebensmittelsicherheit dar. Direkte Infektionen während der Blüte können zu unerwünschten Toxingehalten im Erntegut führen. Mais als Vorfrucht zu Getreide (Weizen, Triticale) ist ein besonderer Risikofaktor.

Blattfleckenkrankheiten – Helminthosporium turcicum und carbonum, Kabatiella zeae und vereinzelt Maisrost (Ustilago maydis) – können unter feuchten Witterungsbedingungen deutliche Mindererträge bewirken. Die Ertragsverluste resultieren aus einer reduzierten Fotosynthese-Leistung des Blattapparates bei gleichzeitig verminderter Wasserabgabe. Die Folgen sind Silierprobleme, geringere Tausendkorngewichte und höhere Kornfeuchten.

Der Maiszünsler führt nicht nur zu direkten Ertragsverlusten durch abgeknickte Pflanzen, sondern beeinflusst, verstärkt durch Fusarium-Belastung, die Futterqualität negativ. Mindererträge von 30 Prozent sind möglich. Auf die Einhaltung einer geregelten Fruchtfolge ist unbedingt zu achten.

Durch vorbeugende Maßnahmen nach der Maisernte können tierische und pilzliche Schaderreger in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Wichtig ist, die Populationsdynamik des Maiszünslers unter der Schadschwelle zu halten.

Gründe für eine Stoppelbearbeitung:
• Vorbereitung des Schlages für die Aussaat von Wintergetreide oder Winterbegrünung
• Unterstützen des Abbaus der Maisstoppeln bis zum Frühjahr
• Zerstören des Lebensraums für Maiszünsler, Maiswurzelbohrer und Pilzen (z.B. Fusarium)

Die beiden ersten Gründe sind allgemein bekannt. Der letztgenannte Punkt wird jedoch immer wichtiger. Bei steigenden Maisanteilen in der Fruchtfolge besteht die Gefahr, dass Schädlinge zunehmen. Deshalb gilt es, die Schädlinge möglichst lange zu unterdrücken.

Für die Stoppelbearbeitung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
Grubber: In Abhängigkeit der Bodenart geeignet, ordentliche Zerkleinerung des Maisstrohs Voraussetzung.
Scheibenegge: Eignet sich für eine flache Einarbeitung und Vermischung, dabei sorgt sie auch teilweise für eine Zerkleinerung der Stoppel. Meistens hat sie aber keine ausreichende Wirkung auf den Wurzelballen, um den Lebensraum der Maiszünslerlarven zu zerstören.
Mulcher haben eine sehr gute Wirkung im Bereich der Zerkleinerung der Stoppeln, jedoch mit geringer Flächenleistung, braucht sehr viel Antriebsleistung und kann sich auch nicht an alle Bodenunebenheiten anpassen, wodurch zahlreiche Stoppeln (plattgefahrene, z.B. bei Silomais) nicht erfasst werden.
Der Pflug hat eine gute Wirkung im Bereich des Bodenschlusses für die Verrottung, sorgt aber nicht für eine Zerkleinerung der Stoppeln. Außerdem müssen die Stoppeln ausreichend tief untergepflügt werden, da sich sonst die Larven wieder aus dem Boden graben können.
Walzen, wie z.B. die Cambridge- bzw. Güttlermaiswalze, Messerwalzen, sorgen für einen guten Bodenschluss zur Verrottung, ein Zerquetschen der Stängel, kann sich Bodenunebenheiten gut anpassen und hat eine gute Flächenleistung bei geringem Kraftaufwand.

Die Arbeitsqualität der Geräte wird verbessert, wenn schräg zur Maisreihe gefahren wird.
Weitere Informationen unter www.bwsb.at

Autor: DI Thomas Wallner, BWSB
Quelle: LK Österreich