Es ist die erste frische Nahrung, die die Raumfahrer auf der ISS zu sich nehmen konnten. Am 8. April haben US-Astronaut Scott Kelly und sein russischer Kollege Michail Kornijenko den roten Römersalat „Outredgeous“ gesät, diese Woche wurde geerntet - und auch gleich gegessen, nachdem die Blätter sicherheitshalber mit Zitronensäure-getränkten Tüchern desinfiziert wurden. Mit Olivenöl und Balsamicoessig verfeinert, schmecke der Salat "irgendwie wie Rucola". "Ein kleiner Bissen für einen Menschen, aber ein großer Sprung für unseren Flug zum Mars", kommentierte Kelly via Twitter.
Es ist ein Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte, denn bisher wurde die gesamte Ernte zur mirkobiologischen Untersuchung zur Erde gebracht. Das geschieht auch mit einem Teil der jetzigen Salaternte, den die Astronauten bis zu ihrer Rückkehr tiefgefroren haben.
Grüne LEDs für die Optik
Die Analysen der bisherigen Salaternten zeigten, dass das im All angebaute Gemüse einwandfrei verzehrt werden könne. Derzeit werde intensiv an der Durchführung von Langzeitflügen beispielsweise zum Mars gearbeitet – die Salat-Experimente zeigten, dass sich Astronauten im Weltraum auch selbst versorgen könnten. Außerdem sei das Gärtnern eine entspannende Tätigkeit für Astronauten, heißt es.
Der nun auf der ISS geerntete rote Römersalat „Outredgeous“ ist nicht das erste Gemüse, das im Weltraum produziert wird, bereits seit Jahrzehnten experimentiert etwa die NASA mit Möglichkeiten, Pflanzen in Schwerelosigkeit zu kultivieren. „Outredgeous“ wächst auf Nährstoffkissen, in denen sich der Samen befindet. Beleuchtet wird das Mini-Weltraum-Gewächshaus mit roten und blauen LEDs. Sie liefern das Minimum an Lichtenergie, die für das Pflanzenwachstum nötig ist. Zusätzliche grüne, pflanzenphysiologisch unwirksame LEDs sollen dafür sorgen, dass das Gemüse optisch appetitlicher aussieht.