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Karotten: Betacarotin für die gesunde Hautfarbe

Ein Artikel von Red. | 21.11.2014 - 08:37
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Gärtner und Köche zwischen orangen, cremefarbenen oder violetten Sorten wählen. Beim Anbau sollten man vor allem auf die geringe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern achten. Die geringe Selbstverträglichkeit macht zudem lange Anbaupausen erforderlich.

Beliebte Babynahrung

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Generationen von Müttern können nicht irren: Für's Baby das Beste, und dazu zählen Karotten. Der Nachwuchs mag deren süßlichen Geschmack und verträgt sie meistens gut. Die typische „gesunde“ Hautfarbe ist eine Folge des regelmäßigen Genusses. Betacarotin, einer Vorstufe des Vitamin A, verursacht diesen Farbeffekt. Der Inhaltsstoff beeinflusst außerdem die Sehkraft sowie das Immunsystem. Als Antioxidans erhält er die Haut frisch und jung.

Mütter füttern ihre Kleinen mit püriertem und erhitztem Brei. Die Zellwände sind darin größtenteils zerstört. Mit etwas Butter lässt sich das fettlösliche Vitamin besonders gut aufnehmen.

Was für Babys gut ist, gilt hier auch für Erwachsene: Wenn es auf die Inhaltsstoffe ankommt, sind gekochte Möhren oder Möhrensaft ergiebiger als grob geraspelte Rohkost.

Außer Betacarotin enthalten Karotten viel Natrium, Eisen und Vitamin B. Noch mehr Betacarotin als gelb-orange Möhren enthalten violette Sorten, die vereinzelt im Handel zu finden sind. Für die Farbe ist Anthocyan verantwortlich. Dieser Farbstoff dient übrigens in der Lackindustrie als nachwachsender Rohstoff. Daneben gibt es gelbe, weiße und cremefarbene Sorten.

Bevor der Erdapfel im 18. Jh. seinen Siegeszug in Mitteleuropa begann, waren Karotten noch stärker als heute verbreitet. In der modernen Küche hat das Gemüse seinen festen Platz. Tiefgekühlt, gekocht oder als Salat, in Konfitüren, Suppen, Aufläufen, Kroketten und Röstis oder als Zutat in saftigen Kuchen und Broten.

Herkunft und Ansprüche

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Unsere Speisekarotte (Daucus carota ssp. sativus) ist die Kulturform der wilden Karotte, die oft an Wegrändern und auf Wiesen wächst. Seit dem 14. Jh. ist die Kultur in Europa bekannt. Die Wildformen wurden im antiken Griechenland und Rom als Heilpflanzen geschätzt.

Karotten mögen leichte Böden mit genügend Humus, aber auch lehmigen Sand und sandigen Lehm. Die Böden sollten steinfrei, tiefgründig und gut mit Wasser versorgt sein, aber keine Staunässe aufweisen. Die feinen Samen – 1.000 Stück wiegen ein Gramm – benötigen bei der Aussaat einen sehr feinkrümeligen und gut abgesetzten Boden.

Anbau

Im professionellen Anbau wachsen Karotten auf Dämmen, die der Anbauer mit einer Bodenfräse formt. Die Samen platziert er auf der Oberseite, etwa 1 bis 2 cm tief. Der Erddamm erwärmt sich schneller, bei starkem Regen fließt das Wasser besser ab, und im lockeren Boden bilden sich längere und gleichmäßigere Karotten als im ebenerdigen Anbau.

Die Aussaat beginnt in milden Regionen und auf sandigen, leicht erwärmbaren Böden bereits im Februar. Vlies und Folienauflagen beschleunigen die Entwicklung, sodass schon ab Mitte Mai sogenannte Bund-Karotten frisch mit Laub auf den Markt kommen. Die Saattermine für Lager- oder Waschkarotten, die im Oktober oder November reifen, liegen im Mai und Juni. Diese kommen ohne Kraut und Wurzel auf den Markt und sind nach dem Waschen fertig zum Reinbeißen.

Pflanzenschutz und Düngung

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Karotten sind besonders in der Jugendentwicklung konkurrenzschwach. Daher müssen die Anbauer Unkräuter gezielt ausschalten. Die wichtigsten pilzlichen Krankheiten sind Möhrenschwärze und Cercospora. Möhrenfliege und Möhrenminierfliege sind nur schwer zu bekämpfen und daher die bedeutendsten Schädlinge.

Zwischen den Kulturen und zu anderen Doldenblütlern wie Sellerie oder Fenchel sollten mindestens 4- bis 5-jährige Anbaupausen eingehalten werden, um Möhrenschwärze und anderen Schaderregern vorzubeugen.

Möhren haben im Vergleich zu anderen Gemüsekulturen einen geringen Stickstoffbedarf. Auf sehr gut versorgten Böden kann unter Umständen auf Stickstoffdüngung ganz verzichtet werden. Ein Überangebot fördert nämlich Pilzerkrankungen und das Aufreißen der Wurzeln. Ausreichende Phosphat- und Kaliumgaben fördern Ertrag und Qualität.

Ernte und Lagerung

Weit verbreitet sind Klemmbandroder, die die Karotten am Kraut aus dem Boden herausziehen. Je nach späterer Verwendung wird das Kraut bereits auf dem Acker von den Wurzeln entfernt. Im Herbst geerntete Lagerkarotten werden mit der anhaftenden und frischhaltenden Erde in Kisten gefüllt. Diese Kisten kommen ins Kühllager, das einen „Winterschlaf“ von November bis in den April ermöglicht. Weil die neue Ernte ab Mitte Mai startet, können die Anbauer den Markt nahezu ganzjährig mit eigener Ware versorgen.

Tipp: Lagern Sie Karotten nicht zusammen mit Äpfeln, Tomaten und anderen Nahrungsmitteln, die Ethylen abgeben. Das Gas beschleunigt die Alterung. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleiben Karotten lange knackig-frisch. In Folie eingepackt verlieren sie kaum Wasser.



Quelle: IVA-Magazin