Ulmen allein sind den Läusen nicht genug. Sie wandern auch noch zwischen zwei Wirten hin und her. Sie lebt im Frühjahr auf Ulmen, verbringt den Sommer an Johannisbeeren und kehrt im Herbst zur Ulme zurück.
Im Frühjahr sitzen ganze Kolonien grauer, mit weißer oder bläulich-weißer Wachswolle umgebener Läuse an den Unterseiten von Ulmenblättern. Schizoneura ulmi (Synonym Eriosoma ulmi) saugt an den Blättern, die sich daraufhin zunächst kräuseln. Die betroffenen Blattpartien verfärben sich gelb bis weißlich und rollen sich längs der Blattmittelrippe nach unten ein. Besonders bei Jungpflanzen wird das Triebwachstum bei starkem Befall erheblich gehemmt. An älteren Bäumen entstehen keine nachhaltigen Schäden.
Im Juni und Juli findet ein Wirtswechsel statt und die geflügelten Läuse wandern zu verschiedenen Johannisbeerarten hin. Dort saugen sie im Schutz ihrer Wachswolle-Ausscheidungen an den Wurzeln. Auch hier treten sie in Kolonien auf. Im Sommer kann so ein Läusebefall etwa an Blutjohannisbeeren (Ribes sanguineum) das Triebwachstum deutlich beeinträchtigen. Ist der Schaden angerichtet, wandern die Läuse im Herbst wieder zur Ulme zurück, wo sie ihre Wintereier ablegen.
Ausgewachsene Ulmen stecken das weg: In der Regel müssen an den Bäumen keine direkten Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden. Ribes-Containerkulturen in der Nähe von Ulmenquartieren müssen hingegen besonders aufmerksam kontrolliert werden. Der amtliche Pflanzenschutzdienst kann Präparate empfehlen, die im Gießverfahren gegen die „Wurzelläuse“ eingesetzt werden können.
Mehr unschön als schädlich: Die Ulmenblasenlaus
Bohnenförmige Auswüchse auf den Blättern verschiedener Ulmenarten weisen auf einen Schädling namens Byrsocrypta ulmi hin. Diese Laus bildet durch ihre Saugtätigkeit zahlreiche glatte, bohnenförmige, kurzgestielte Blattgallen. Sie sind etwa 1,5 cm groß und anfangs grün. Später werden sie cremefarben und schließlich rötlich bis braun. In den Gallen leben hellgelbe bis gelblichweiße Läuse, die mit weißlicher Wachswolle umgeben sind. Im Sommer verlassen geflügelte Individuen die Gallen und fliegen auf Gräser, wo sie an den Wurzeln leben.
Es gibt keine Hinweise, ob diese Sommerwirte geschädigt werden. Im Herbst wandern die Läuse auf die Ulme zurück und legen ihre Wintereier ab. Die Gallen sind sehr auffällig, doch ist der Schaden zum Glück meist gering. Eine gezielte Bekämpfung ist bisher noch nicht erforderlich geworden.
Quelle: IVA-Magazin