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© Christian Frank

Maikäfer-Invasion im Raum Poysdorf/NÖ

Ein Artikel von DI Christiane Bartal | 24.04.2014 - 08:21
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In großen Teilen Österreichs gelten sie als beinahe ausgestorben – im Raum Poysdorf im Weinviertel fallen sie derzeit wie die sprichwörtlichen Heuschrecken ein. 2014 ist ein Maikäferflugjahr.
Sie fallen über die Knospen und frischen Triebe der Weinreben her und fressen so lange, bis nichts mehr davon übrig ist. Das massenhafte Auftreten des Maikäfers ist genau das Problem, wie Christian Frank, Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Herrnbaumgarten, zu berichten weiß: "Dieser Tage haben sie angefangen zu fliegen, aber der Höhepunkt des Maikäferfluges, der in unserer Region alle 3 Jahre stattfindet, steht uns in den nächsten Tagen bevor."

Besonders neu angelegte Weingärten sind von dem flächigen Kahlfraß betroffen – man rechnet damit, dass 50 % der Weingärten stark in Mitleidenschaft gezogen werden. "Das Schlimme ist: Den Winzern sind die Hände gebunden. Es gibt keine effizienten, zugelassenen Spritzmittel, um der immer wiederkehrenden Plage Herr zu werden", so Frank.

Aber nicht nur die Weingärten werden von den gefräßigen Käfern heimgesucht – auch die Dorfbewohner klagen über kahlgefressene Blumentröge und abgenagte Friedhofsbepfanzungen.

Immerwährender Schadenszyklus
Das Hauptproblem sind allerdings nicht die flugfähigen Käfer, die derzeit zu beobachten sind, sondern ihre Larven. Die sogenannten "Engerlinge" leben 2 Jahre lang im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln – was zur Folge hat, dass die Wirtspflanzen im Wachstum zurückbleiben oder zum Welken bringen.
Derzeit laufen Versuche im Zuge einer Diplomarbeit, um den Maikäfern mittels Senfsaat Einhalt zu gebieten. Es gibt vielversprechende Hinweise darauf, dass die eierlegenden Maikäferweibchen Böden meiden, in denen Senf eingearbeitet ist. – Vielleicht ein kleiner Lichblick für die betroffenen Landwirte und Hobbygärtner in und um Herrnbaumgarten.