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Notfallzulassung von Cypermethrin in Österreich erlassen

Ein Artikel von Red. | 27.02.2014 - 11:19

"Laut gültigem EU-Recht ist eine solche Ausnahmegenehmigung, "Notfallzulassung", nur dann vorgesehen, wenn es sich angesichts einer anders nicht abzuwehrenden Gefahr als notwendig erweist", kritisiert Dr. Christina Donat, Sprecherin des Verbandes der Bio-Pflanzenschutzmittelhersteller IBMA D/A diese Entscheidung. Dabei ist das biologische Pflanzenschutzmittel "dianem" auf Basis von Nematoden-Nützlingen (Fadenwürmer) international erprobt und wurde von der AGES (BAES) 2013 als Pflanzenschutzmittel zugelassen. In AGES-eigenen Tests zeigte das Mittel höhere Wirkungsgrade als das parallel getestete Neonicotinoid. Somit steht den österreichischen Maisbauern eine vollwertiges und zugleich bienenschonendes Bekämpfungsmittel zur Verfügung.

Für die Wirksamkeit dieses Mittels für die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers in Österreich liegen keine Erfahrungen vor, so die weitere Kritik des Dachverbandes. Es gibt jedoch umfassende Dokumentationen über dessen Nebenwirkungen: Für Fische und Gewässerorgansimen ist es toxisch. Laut EU steht es auch im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Cypermethrin reichert sich im Boden an und es kann beim Menschen zu chronischen Nerven- und Hirnschäden führen und MCS (Multiple Chemikalien Sensitivität) verursachen.

Erst vor kurzem kündigte Agrarminister Rupprechter in einem Ö1-Interview an, dass "kein Notfall bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers besteht, da es mit den Fadenwürmern (Nematoden) ein zugelassenes Pflanzenschutzmittel gibt". Auch bei öffentlichen Auftritten hatte Rupprechter erklärt, er sage dem Maiswurzelbohrer und den Maismonokulturen den Kampf an, aber mit der Fruchtfolge und durch Nützlingsanwendung.

Quelle: APA/OTS