Die Wissenschafter boten den Kindern in einer Betreuungseinrichtung an 8 Nachmittagen Obst und Gemüse als Zwischenmahlzeit an. Bei 6 Gelegenheiten stand je eine bekannte Obst- (Apfel, Pfirsich, Ananas) oder Gemüseart (Gurke, Paprika, Tomate) zur Auswahl, die in einheitliche mundgerechte Stücke geschnitten war. An zwei Nachmittagen konnten die Kinder zwischen 3 Obst- beziehungsweise Gemüsearten wählen. Die Wissenschaftler protokollierten, wie viele Obst- oder Gemüsestücke die Kinder auf ihren Teller legten und wie viele sie schließlich auch aßen.
Wenn Kindern eine größere Vielfalt an Obst und Gemüse angeboten wurde, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich zumindest ein Stück aussuchten, von 70 auf 94 %. Der Verzehr erhöhte sich um durchschnittlich 67 %, was einer Menge von rund 31 g entspricht. Der positive Effekt sei zumindest teilweise darauf zurückzuführen, dass die Kinder selbstständig zwischen Alternativen wählen durften oder einfach ihre Lieblingsart aussuchten. Unabhängig davon griffen die Kinder eher zu Obst (durchschnittlich 84 g) als zu Gemüse (22 g).
Ernährungsexperten empfehlen, am Tag 5 Portionen Obst, Gemüse, Salat und Rohkost zu essen. Dabei passt eine Portion in die eigene Hand – ob Kind oder Erwachsener. Im Vorschulalter wird der Grundstein für spätere Ernährungsgewohnheiten gelegt. Wenn Kinder nur bestimmte Obst- und Gemüsearten mögen, ist etwas Fantasie gefragt. Zunächst sollte neben den Lieblingsarten auch immer wieder "neues" Obst und Gemüse angeboten werden. Eltern können unbeliebte Arten aber auch raspeln oder pürieren und daraus Suppen, Pizza- oder Nudelsoßen zubereiten. So macht Vielfalt auch den Kleinsten Spaß.