Wie bekomme und behalte ich motivierte Mitarbeiter? Mag. Sandra Baier aus Hard /Vbg. informierte die Tagungsgäste am ersten Programmtag im Rahmen eines Vortrages zu dieser zentralen Fragestellung, die für viele Unternehmer relevant ist. Baier stellte eine Gallup-Studie aus Deutschland zum Beschäftigungs-Index Deutschland 2012 vor, deren Ergebnisse besagen, dass das Führungsverhalten einen entscheidenden Einfluss auf die Befindlichkeit der Mitarbeiter hat. Baier reduziert das Wesen der Motivation auf eine einfache Formel, wonach persönliche Energie mal ideales Arbeitsumfeld zu optimaler Motivation führen. Ein Arbeitsumfeld ist dann ideal, wenn gute Stimmung herrscht und die Mitarbeiter einander gut verstehen. Die eigenen Fähigkeiten müssen den Erwartungen des Unternehmens entsprechen. Das Arbeitsumfeld und das verfügbare Arbeitsmaterial müssen es Ihren Mitarbeitern ermöglichen, ihre Tätigkeit optimal zu verfolgen. Das Gehalt muss „stimmen“, ist jedoch nicht der wichtigste Faktor. Menschen engagieren sich entweder für Menschen oder für eine Idee. Sie möchten im Unternehmen als Menschen wahrgenommen und wichtig genommen sowie in ihrer Weiterentwicklung gefördert werden. An erster Stelle der Faktoren für motivierte Mitarbeiter steht laut Studie das Einbeziehen der Arbeitnehmer in Entscheidungen, an zweiter Stelle wird Lob für geleistete Arbeit erwartet, gefolgt von mehr Verantwortung und Feedback.
Wenn Kritik geübt werden muss, so sollte diese nur auf das Verhalten, nicht aber auf die Person selbst gerichtet sein. Zwei Grundsätze gibt es für Sie als Unternehmer zu berücksichtigen: Sie sind zwar nicht dafür da, Ihre Mitarbeiter zu motivieren. Jedoch Demotivation zu vermeiden, schafft die größte Motivation bei Ihren Arbeitnehmern. Werden Sie daher auf mögliche „Stolpersteine“ in Ihrem täglichen Betriebsablauf aufmerksam und räumen Sie diese aus dem Weg.
Zeitmanagement & Motivation in der Chefetage
Die aus der Gartenbaubranche kommende arbeitswirtschaftliche Beraterin Dr. Renaute Spraul aus Bad Wimpfen/D zeigte in einem sehr anschaulichen Vortrag mit vielen Praxisbeispielen auf, wie sich Effektivität und Effizienz im Betrieb steigern lassen. Anhand einer Grafik über die zeitlichen Auswirkungen von Griffen und Greifwegen demonstrierte sie, wie wesentlich Management im Gartenbau ist. Feste Zeitfenster für bestimmte Tätigkeiten zu setzen und Prioritäten festzulegen sowie Zuständigkeitsbereiche klar zu definieren ist unerlässlich für die Erreichung eines Zieles. Generell ist bei der täglichen Planung eine realistische Grundplanung notwendig. Nach Sprauls Erfahrungen empfiehlt es sich, pro Tag maximal 70% der verfügbaren Arbeitszeit zu verplanen und 30% für Unerwartetes freizuhalten.
„Gute Laune ist Ihre Pflicht“, machte die Referentin ihre Hörer aufmerksam. Neben Ausgeglichenheit sind auch Führungsqualitäten ein Muss für Chefs, denn nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen. Manchmal müssen Entscheidungen auch aus dem Bauch heraus getroffen werden. Entschlusskraft und innere Motivation sind hierfür notwendig. In der Unternehmeretage ist es vor allem relevant, immer wieder den Blick für eigene Ziele zu schärfen, um sich über den aktuellen Stand der Dinge und persönliche Bedürfnisse bewusst zu werden. Nur wer seine eigenen Grenzen erkennt, kann auch reagieren und in Folge Tätigkeitsbereiche delegieren. „Achten Sie auf Ihren Körper und Ihre Gesundheit und haben Sie den Mut, Unterstützung anzunehmen“, hob Spraul als oberste Priorität hervor und schlug zahlreiche Möglichkeiten im täglichen Alltag vor, die es erlauben, sich kurzfristige geistige Freiräume zu schaffen.
Burnout-Prävention
Über die aktuelle Thematik „Burnout“ informierte der Psychotherapeut Berndt Kühnel aus Feldkirch/Vbg. Ein beschleunigter und vertechnisierter Arbeitsalltag erhöht den Druck und erzeugt Stress. Burnoutsymptome äußern sich in einer Reihe von Beschwerden wie Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit bis hin zu starken Gefühlsschwankungen und ausgeprägter Arbeitsunlust. Kühnel zeigte Bewältigungsstrategien gegen Burnout und Ideen für den Arbeitsplatz auf. Ein offener und respektvoller Umgang untereinander, regelmäßige Mitarbeitergespräche sowie eine aktive Konfliktaufarbeitung kann hilfreich sein. Der Psychotherapeut wies außerdem darauf hin, dass das Arbeitnehmerschutzgesetz ab 2013 eine verpflichtende Evaluierung der psychischen Fehlbelastungen am Arbeitsplatz für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern vorsieht.
Bundeslehrlingswettbewerb der Gärtner
Auch der 21. Bundeslehrlingswettbewerb der Gärtner wurde wieder im Rahmen der Bundesgartenbautagung ausgetragen. Das beste Gärtner-Team der österreichischen Berufs- und Fachschulen sowie der beste Gärtner-Lehrling/Fachschüler werden im Rahmen des Bewerbes ermittelt.Acht Berufsschul-Teams und zwei Fachschul-Teams – insgesamt 30 Teilnehmer – gaben zwei Tage lang ihr Bestes.
„Es gibt nur Gewinner“ war die einhellige Meinung der Besucher des Galaabends zu den Leistungen des jungen Gärtnernachwuchses, der schon gespannt auf die Auswertung der Jury wartete. Diese wurde sowohl als Einzel- als auch als Mannschaftswertung je für die Kategorie der Fachschulen und Lehrlinge vorgenommen.
In der Mannschaftswertung der Fachschulen erlangte Langenlois vor Ritzlhof den ersten Platz. In der Einzelwertung ging der dritte Platz an Stefanie Reindl von der Fachschule Ritzlhof/OÖ, gefolgt von Franziska Bagl (Platz 2) und Michael Ruzicka (Platz 1), beide von der Gartenbauschule Langenlois/NÖ.
In der Mannschaftswertung der Lehrlinge erreichten den ersten Platz die Vorarlberger. Den zweiten Platz erhielten die Niederösterreicher. Platz 3 holte sich Tirol. In der Einzelwertung durfte sich über den ersten Platz die Niederösterreicherin Viktoria-Theresa Strom freuen. Platz 2 erreichte Theresia Felder und Platz 3 ging an Lukas Breuß, beide aus Vorarlberg. Die ersten drei Kandidaten der Einzelwertungen qualifizierten sich somit zur Teilnahme am Europäischen Berufswettbewerb in der Schweiz im August 2014.