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© Christiane Bartal

"Österreichisches" Gemüse oft im Ausland angebaut?

Ein Artikel von Red. | 14.05.2012 - 08:30
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Die LGV habe in der Vergangenheit ihre eigenen Gemüsegärtner und Mitbewerber vom renommierten deutschen Prüfinstitut TÜV Rheinland mittels Wasser-Isotopenuntersuchung überprüfen lassen, um die genaue Herkunft zu verifizieren, erklärte König vergangene Woche am Rande einer Pressekonferenz in Wien. Für seine eigenen Gemüsegärtner könne er ein Fehlverhalten ausschließen. König schätzt jedoch, dass 10% des als "österreichische" Ware ausgewiesenen Gemüses tatsächlich aus dem Ausland stammen.

Wasser-Isotopenuntersuchung soll aufdecken
"Da Lebensmittel fast immer Wasser enthalten, können Isotopenuntersuchungen in Kombination mit anderen Methoden den Entstehungsort dieser eingrenzen und besonders bei sehr wertvollen Lebensmitteln deren Authentizität beweisen helfen", so das österreichische Umweltamt. Entgegen der von König gegen AMA erhobenen Vorwürfe lässt die AMA-Marketing bereits seit einigen Jahren in allen Bereichen der AMA-Gütesiegel-Produktion Isotopenanalysen durchführen, so auch heuer wieder, wie AMA kommentiert. Darin eingeschlossen sind auch die Produzenten für die LGV. Daneben gebe es ein umfassendes Maßnahmenpaket, das die Herkunftsangaben garantiert. So müsse beispielsweise die Produktion vom Landwirt bis zum Lebensmittelhandel lückenlos dokumentiert werden. Diese Dokumentation werde auch laufend durch Warenstromanalysen kontrolliert. Daher könne die AMA-Marketing bei Produkten mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel die österreichischeHerkunft garantieren.

Vorrang für heimisches Gemüse
Eine Umkehr vom europäischen Prinzip der Großproduktionsstätten forderte BZÖ-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Wolfgang Spadiut als Konsequenz auf die Aussagen des LGV-Vorstands. Zugleich fordert er von Landwirtschaftsminister Berlakovich einen "ökologische Fußabdruck" als Zukunftsmodell für die heimische Landwirtschaft. Spadiut: "Es soll eine Maximierung der österreichischen Gemüseproduktion für das Inland geben, gleichzeitig darf es aber nur Zukäufe aus dem Ausland geben, wenn Produkte wirklich nicht in Österreich erzeugt werden können".
Neben den fraglichen Rückständen von Pestiziden auf ausländischem Gemüse sei eine weitere entscheidende Frage jene nach der offenkundigen Falschetikettierung, nimmt FPÖ-Gesundheitssprecherin NAbg Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein Stellung. "Es ist eine nicht akzeptable Irreführung der Konsumenten, nicht österreichische Waren als heimische Produkte zu vermarkten – oftmals zum Schaden unserer Bauern, die die betroffenen Gemüsesorten unter Umständen selbst anbauen könnten, womit die Wertschöpfung im Land bliebe", stellt Belakowitsch-Jenewein fest.