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Naturentfremdete Kinder

Ein Artikel von Red. | 21.07.2011 - 08:40
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Wir alle wissen es: Die Gegenwart der Natur und das Spiel in ihr sind von immenser Bedeutung für die Befriedigung emotionaler und kognitiver Fähigkeiten von Heranwachsenden. Die Nähe zu Pflanzen und Tieren ist für Kinder wichtig, denn ohne diese verkümmert ihre Bindungsfähigkeit, es schwinden Empathie, Kreativität und Lebensfreude. Da heutzutage oft Filme und Fernsehen Grundlage kindlichen Erkenntnisgewinns sind, werden Bambi, Flocke, Knut & Co zu Symbolen einer diffusen und verklärten Naturwahrnehmung.

Studie bringt Erschreckendes zutage
Aus einer Studie des Deutschen Jagdschutz-Verbandes „Jugendreport Natur 2010" geht hervor, dass das Naturbild der jungen Generation gravierende Veränderungen erfahren hat. Für viele Jugendliche (11-16 Jahre) geht die Sonne inzwischen im Norden auf, Hühner legen drei Eier am Tag, Kühe haben elf Zitzen, aus dem Hirsch ist ein Reh und aus dem Rehkitz ein Rehkid geworden. Dennoch ist weder Kulturpessimismus noch Gemecker über den ignoranten Nachwuchs angebracht, denn die Entfremdung von der Natur liegt an den immer artifizielleren Lebensbedingungen, mit denen wir uns umgeben. Gejoggt wird auf dem Laufband statt im Park, geackert wird im Fitnessstudio nicht im Garten, gegrillt wird auf der Terrasse, denn ein Grillgelage mit Lagerfeuer am See ist zu aufwändig. Höchste Zeit also, dass wir mit kleinen Schritten an einer glücklichen „Verwilderung" unserer Kinder arbeiten.

Quelle: IZB