1308642542.jpg

© Gabi Reinkober/pixelio.de

NABU fordert "Roundup"-Verbot im Garten

Ein Artikel von Red. | 21.06.2011 - 08:05
1308642542.jpg

© Gabi Reinkober/pixelio.de

Glyphosat ist das weltweit von der industriellen Agrarwirtschaft am meisten eingesetzte Herbizid – es entstammt dem Agrarkonzern Monsanto und ist so beliebt wie umstritten. Das Pflanzengift vernichtet bei Blattkontakt alle Pflanzen, die nicht durch Genmanipulation angepasst wurden. Unter dem Handelsnamen „Roundup“ wird es auch den Kleingärtnern angepriesen, als Wundermittel für blitzsaubere Rosenbeete und unkrautfreie Gartenwege.

Die Werbung suggeriert, dass „Roundup“ völlig unproblematisch sei. Dabei darf das aggressive Pflanzengift laut zuständigem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) maximal einmal pro Jahr für Zierpflanzen, Rasen und Obstbau angewandt werden, auf gar keinen Fall darf es in die Hände von Kindern gelangen. Auch für Goldfische und Lurche im Gartenteich sei es schädlich. „Aber kaum einer liest das Kleingedruckte und ein gefahrloser Einsatz kann nicht sichergestellt werden“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Deshalb fordert der NABU als Deutschlands mitgliederstärkster Umweltverband ein völliges Verbot von Roundup in Haus- und Kleingärten. Trotz der Halbwertszeit des Pflanzengifts von 2 bis 174 Tagen lautet die Produktempfehlung beispielsweise auf der Verpackung von „Roundup unkrautfrei“: „Nach vollständigem Antrocknen können Kinder und Haustiere wieder auf die behandelten Flächen.“

In der kürzlich veröffentlichten Studie „Glyphosat und Agrogentechnik“ warnt der NABU-Bundesverband vor den Gefahren des Unkrautkillers für die Natur und den Menschen. Die Risiken sind auch dem Bundesamt bekannt: In einer Verordnung verbot das BVL im vergangenen Jahr die Verfütterung und Einstreu von Getreide, das mit Glyphosat und dem Hilfsstoff Tallowamin behandelt wurde, aus Sorge um mögliche gesundheitliche Schäden für Nutztiere. „Es ist absurd, dass Familien im Garten weniger geschützt werden als Rinder und Pferde, die nicht mehr mit tallowaminbehandeltem Getreide in Kontakt kommen dürfen, deshalb müssen tallowaminhaltige Pestizide für den Garten sofort verboten werden“, fordert Olaf Tschimpke.

Quelle: NABU/Umweltinstitut München