Gartenbau-Vertreter nehmen die Ausbildung unter die Lupe – ein neuer bundesweiter Arbeitskreis zum Thema Bildung im Gartenbau wurde vom Bundesverband der österreichischen Gärtner (BVÖG) ins Leben gerufen, und erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt.
Arbeitskreis „Bildung“
Der Bundesverband der österreichischen Gärtner lud Mitte April zur ersten Sitzung des Arbeitskreises „Bildung“. Vertreter von gärtnerischen Schulen, Gartenbaureferenten der Landwirtschaftskammern, Funktionäre und Mitarbeiter des Lebensministeriums trafen einander in der HBLFA Schönbrunn, um über aktuelle Themen der Gartenbauausbildung zu diskutieren. Das Hauptthema dieser ersten Sitzung war das Berufsbild und das Image des Berufs „Gärtner“ bei Schülern auf Lehrplatzsuche und in der Öffentlichkeit. Die Teilnehmer stellten anhand von Unterlagen des AMS, BIC und anderen Berufsinformationsquellen fest, dass das dargestellte Berufsbild nicht mehr aktuell ist und hier dringend Handlungsbedarf besteht.
Erste Imagekorrekturen
Die erste Aufgabe des Arbeitskreises, diese Berufsinformationen zu erneuern, wurde bereits in Angriff genommen und die zuständigen Stellen wurden mit einer aktuellen Berufsbeschreibung versorgt.
Motivanalysen
Ein weiteres Ziel des Arbeitskreises ist eine Motivanalyse bei Betrieben und Schülern. Anhand eines Fragebogens soll in Gärtnereien erhoben werden, ob generell Lehrlinge ausgebildet werden, welche Erwartungen Lehrherren an den künftigen Lehrling haben und auch welche Fähigkeiten ein Facharbeiter nach Abschluss der Lehre haben muss. Im Gegenzug dazu sollen mit Hilfe von Aufsätzen von Berufs- und Fachschülern die Gründe für die Berufswahl und die Motivation zum Erlernen des Berufs genauer durchleuchtet werden. Diese beiden Erhebungen werden eine Grundlage für einen gemeinsamen Auftritt von Schulen und Interessensvertretung auf Messen, im Internet und in Broschüren bilden.
Bundesweite Vereinheitlichungen
Langfristig haben sich die Mitglieder dieses Arbeitskreises auch ein sehr großes Ziel gesetzt: Die Ausbildung zum Gärtnerfacharbeiter soll bundesweit einheitlicher und damit vergleichbarer werden. Momentan gibt es neun verschiedene Ausbildungs- und Prüfungspläne und dadurch ist die Ausbildung in jedem Bundesland unterschiedlich.
Gemeinsames Engagement
Die Teilnehmer der ersten Sitzung haben sich dafür entschieden, im Bereich der gartenbaulichen Bildung einiges zu verändern und auch die Vertreter der Lehrlings- und Fachausbildungsstellen haben angekündigt, dass sie bei diesem wichtigen Themenkomplex mitarbeiten wollen. Schließlich liegt die Zukunft der Branche im Nachwuchs.