Genau wie Clusius vor rund 400 Jahren die Basis für die Niederlande als Tulpenland legte, arbeitet der Forscher Ben Zonneveld aus Leiden.
Und anno 2009 ist es wiederum Leiden wo eine neue Tulpenart entdeckt wurde. Zonneveld gelang dies, indem er das Genom wilder Tulpen bestimmte. Er konstatierte, dass es mehr als 87 Arten wilder Tulpen geben muss und dass deren Ursprung nicht in der Türkei, sondern in Zentralasien liegt. Eine von den in der Untersuchung entdeckten Arten ist bereits beschrieben. Es handelt sich um Tulipa lemmersii, die vom Mashad-Pass in Kasachstan stammt. Sie wurde nach Wim Lemmers benannt, einem Kenner wildwachsender Tulpen. Die Untersuchung gab einen neuen Einblick in die Verwandtschaft wilder Tulpen. Jede Tulpenart hat ihr eigenes, häufig einzigartiges DNA-Gewicht. Dadurch können wilde Tulpen, die äußerlich nur schwer zu unterscheiden sind, trotzdem gut zugeordnet werden. Die Technik, die Zonneveld verwendet hat, nennt sich Flow Cytometrie. Dabei handelt es sich um einen interessanten schnell durchführbaren Weg, auch als Kontrollverfahren, um den illegalen Handel geschützter Sorten aufdecken zu können.