Sind Sie auch noch nicht vertraut mit den Kürzeln SEP, SEPP oder WIDEG ? Was es mit der Bedeutung dieser "Formeln" für die Gestaltung unserer Zukunft auf sich hat, erklärte die Mentaltrainerin Christine Hackl im Rahmen der Veranstaltung "Innovationstag der Niederösterreichischen Gärtner und Baumschulen", welche am 9. Juni 2009 im Bildungszentrum Gartenbau Langenlois/NÖ von der Gärtnervereinigung NÖ gemeinsam mit der Landesfachsektion der Baumschulen und Staudengärtner für Niederösterreich, Wien und Burgenland veranstaltet wurde.
Dem Zweck gemäß, mit Selbstbewusstsein und neuen Perspektiven innovativ in die berufliche Zukunft zu gehen, stand zu Beginn des Veranstaltungsnachmittags das Vortragsthema "Aus eigener Kraft die Zukunft gestalten". Hackl war einst in der obersten Zivilluftfahrtsbehörde beschäftigt. Seit 2001 ist sie als Managementtrainerin und Coach im Leistungssport und in der Wirtschaftsbranche tätig und betreibt durch Vortragsarbeit in den Medien Öffentlichkeitsarbeit.
Hackl verwies auf ein Zitat Frankls, wonach gerade in Tiefzeiten bedeutende Fähigkeiten und Stärken entwickelt werden. Um unabhängig von äußeren Umständen erfolgreich zu sein, sei es laut Hackl notwendig, zu 100% Eigenverantwortung zu übernehmen.
Potenzial optimieren
Der Weg sei außerdem wichtiger als das Ziel. Um auf der beruflichen Laufbahn erfolgreich zu sein, müssen sowohl eigene wie auch fremde Störungen im Unternehmen soweit als möglich minimiert werden, damit das vorhandene Potenzial ungehindert entfaltet und somit optimiert werden kann.
Als größte kraftraubende Energien im täglichen Leben nannte sie den Neid und den permanenten Vergleich mit anderen. Durch eine Perspektivenänderung im Denken lässt sich ein negativer Kreislauf der SEP (selbsterfüllende Prophezeihung) in die erwünschte SEPP, die selbsterfüllende positive Prophezeihung, transformieren. Diese wird dann möglich, wenn wir unsere Aufmerksamkeit weg von Defiziten hin auf unsere Wünsche konzentrieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir bei vorhandenen Schwierigkeiten die Frage Warum? durch die Frage WIDEG – Wofür ist das eine Gelegenheit? – ersetzen.
Als größte Grundursache für unser Leiden nannte Hackl das "Streben nach Perfektion". Perfektion, gleichbedeutend mit Vollendung, steht im Widerspruch zum permanenten Entwicklungsfluss des Lebens, weshalb das Optimum an Leistung darin bestehe, unter den aktuell gegebenen Umständen das Beste zu geben.
Konkretisierung in der Praxis
Unter diesem Grundsatz, das eigene Potenzial so weit als möglich auszuschöpfen, gab Hackl auch konkrete Handlungsanweisungen für die Gestaltung der anschließend durchgeführten Workshops. Zu Beginn der Gruppenarbeit empfahl sie die optische Zentrierung des Themas z. B. auf einem Flipchart. Auf diesem werden in einem kurzen Zeitraum von etwa 15 Min. in Form eines Brainstormings unzensuriert alle spontanen Ideen zum Thema notiert. Anschließend werden die Inhalte auf zwei bis drei Grundbegriffe reduziert. Für die Präsentation des Ergebnisses empfahl sie, den ersten Schritt zum Ziel bereits konkret zu formulieren und den Weg dorthin mit den drei Begriffen zu strukturieren.Workshopthemen und -ergebnisse
Die Besucher des Innovationstages teilten sich in drei Workshopgruppen zu unterschiedlichen Themen auf.
Unter der Leitung von DI Gerhard Six wurde z. B. thematisiert, wie Orte zur Teilnahme an der "Aktion Blühendes NÖ" motiviert werden können und wie das Service für teilnehmende Orte verbessert werden kann.
Als Ergebnis der Gruppenarbeit wurde die Abhaltung von Informationsveranstaltungen unter fachkompetenter Unterstützung aus der grünen Branche vorgeschlagen.
Weiters wurde unter der Organisation von DI Christian Kornherr die Fragestellung, welche Werbestrategien in Zukunft verfolgt werden sollen, erörtert.
Die Gestaltung eines im Internet verfügbaren Computerspieles mit gärtnerischen Inhalten sowie erste Ideen für eine Konkretisierung wurden vorgeschlagen.
Der Direktor der Gartenbauschule Langenlois, DI Georg Steinböck, diskutierte mit seinen Teilnehmern die Frage, was von einem Facharbeiter erwartet wird und welche Ansprüche an die Ausbildung gestellt werden müssen.
Fortbildungsmöglichkeiten und Förderungen von Auslandsaufenthalten durch verstärkte Informationen der Betriebe wurden gewünscht. Die konkrete Realisierung der genannten Ideen wird laufend weiterverfolgt werden.