Groß war die Freude an der Gärtnerischen Handelsschule Grottenhof-Hardt bei Graz/Stmk, dass die ordentliche Vollversammlung der steirischen Gärtner und Baumschulen am 5. Februar 2009 in den Räumlichkeiten der Schule stattfand. „Wir haben bewusst die gärtnerische Handelsschule gewählt, um den Besuchern die duale Ausbildung im Gartenbau vorstellen zu können“, so Ferdinand Lienhart, Obmann der steirischen Gärtner. Da die Zukunft des Gartenbaus wesentlich von der Ausbildungsqualität des jungen Nachwuchses abhängt, war es den steirischen Gärtnern wichtig, diesen im Rahmen der Versammlung auch thematisch in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen.
Die Schüler hatten einerseits die Gelegenheit, einen Fachvortrag zum Thema „Saisonpflanzen erfolgreich vermarkten“ von DI Agr. Reiner Buchal vom Gartenbauberatungsring Hannover anzuhören (siehe Seite 8). Andererseits standen am Nachmittag unter anderem vor allem ausbildungsspezifische Themen auf dem Programm.
Ausbildung und Förderung
Änderungen in der Lehrlingsausbildung, der Lehrabschlussprüfung und in der Lehrlingsförderung ebenso wie bei der Facharbeiterprüfung wurden vorgestellt (www. lehrlingsstelle.at).
Außerdem wird derzeit an der Realisierung einer praxisbezogenen Facharbeiterausbildung in Form eines einjährigen Fachschullehrganges gearbeitet. Dieser soll, wenn die Landesregierung zustimmt, ab dem Jahr 2010 an der Fachschule Großwilfersdorf angeboten werden. Eine dreijährige gärtnerische Fachausbilung und ein Mindestalter von 17 Jahren sind Aufnahmevoraussetzung.
Lienhart appellierte an Albert Trinkl in dessen Funktion als Präsident des Bundesverbandes der österreichischen Gärtner (BVÖG) um eine bundesweite Angleichung und Gleichbehandlung bei Ausbildungs- und Förderungsmaßnahmen ebenso wie bei Anfragen an das Ministerium.
Blumenschmuck und Buga
Sein 50-jähriges Jubiläum wird dieses Jahr der steirische Blumenschmuckwettbewerb begehen. Es werden 300 Gemeinden mit insgesamt 40.000 Teilnehmern erwartet. Die Kriterien in der Bewertung wurden geändert.
Die Steiermark wird außerdem das Gastgeberland für die Bundesgartenbautagung 2009 sein, welche vom 16–18. September auf Schloss Seggau in der Südsteiermark stattfinden wird.
Berichte der Fachsektionen
Trotz der Wirtschaftskrise und hartem Konkurrenzkampf mit ausländischen Erzeugern zeigten sich die Fachsektionen insgesamt zuversichtlich.
Im Gemüsesektor ortete man steigende Beliebtheit bei Bauernmärkten einerseits und großen Druck durch den ausländischen Großhandel andererseits.
Im Schnittblumensektor wurden insgesamt spürbare Geschäftseinbußen durch die Wirtschaftskrise und den steigenden Importdruck verzeichnet. Bei den Topfpflanzen ließ sich eine zufriedenstellende Balkonblumensaison jedoch unter großem Preisdruck vermerken, während das Weihnachtsgeschäft wegen laufender Krisenmeldungen nicht zufriedenstellend war.
Schutzgebietaufhebung
DI Josef Pusterhofer vom landwirtschaftlichen Versuchszentrum des Amtes der steiermärkischen Landesregierung hatte in seinem Bericht über die Tätigkeiten des Versuchszentrums (www.spezialkulturen.at) unter anderem auf die massive Feuerbrandepidemie von 2007 hingewiesen und die Aufhebung der Schutzgebietverordnung für 31. März 2009 angekündigt. Die Baumschulisten begrüßten diese Maßnahme sehr und wünschten sich auch eine Aufhebung für die Wirtspflanzen.
Das Jahr 2008 war erfreulich angelaufen. Hinsichtlich zukünftiger Nachfrage seien die Baumschulen zwecks Konzentration auf den boomenden Gartengestaltungssektor sehr zuversichtlich eingestellt.Das Ansuchen für die Entlastung der Geschäftsführung von der Kassaprüfung wurde bei beiden Sektionen einstimmig angenommen.
Nützlingsberatung
DI Gudrun Krobath erklärte in ihrem Vortrag „Nützlingseinsatz als Alternative zur chemischen Schädlingsbekämpfung“ das Wesen des biologischen Pflanzenschutzes und stellte den Besuchern die Beratungstätigkeit der LK Steiermark im Nützlingseinsatz vor.