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© DI Ulrike Fassler

Verantwortung übernehmen

Ein Artikel von DI Ulrike Fassler | 31.01.2008 - 11:26
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Gärtner + Florist: Wie sind Sie zum Beruf des Gärtners gekommen?
Käfer: Ich habe die HBLFA Schönbrunn besucht und dort 1990 maturiert. Zwei Jahre danach habe ich den Betrieb meiner Eltern übernommen. 1993, ein Jahr nach meiner Hochzeit, habe ich gemeinsam mit meiner Frau den Betrieb, der ursprünglich ein ländlicher Produktionsbetrieb war, umgestaltet. Da ich mich auf Gartengestaltung spezialisert habe, hatten wir Bedarf nach neuen Arbeitsräumen. Den letzten Umbau haben wir 2001 getätigt. Neue Verkaufsflächen für die Baumschulware kamen dazu. Auch unsere Produktpalette haben wir neben Beet- und Balkonpflanzen um Stauden und Gehölze erweitert.

Gärtner + Florist: Wie hat sich Ihre Zusammenarbeit mit dem ORF ergeben?
Käfer: Die Arbeit beim ORF hat sich eigentlich durch Zufall ergeben. Nach meinem Einstieg bei Radio RPN arbeite ich nun schon seit Jahren mit Radio NÖ zusammen. Ich habe beim ORF einen Redakteur gekannt, und wir hatten die Idee, eine Gartenrubrik ins Leben zu rufen. Mittlerweile hat unsere Sendung ihren fixen Platz am Samstag im Morgenwecker. Vor etwa zwei Jahren bei der Tullner Messe hielt ich beim Radio NÖ Stand Vorträge zu Gartenthemen. Dort schlug mir die Geschäftsführerin des Blumenbüros Österreich, Ök.-Rat Grete Nehammer vor, bei „Willkommen Österreich“ mitzuarbeiten. So bin ich nun seit einem Jahr unter der Rubrik Traumwelten für NÖ Heute tätig.

Gärtner + Florist: Wie gehen Sie mit dem Anstieg der Kundenfrequenz seit Ihrer Aktivität beim ORF um?
Käfer: Für die Gartengestaltung eignet sich meine Tätigkeit in den Medien sehr gut. Ich habe jetzt viel Auswärtsarbeit zu tun, und ich werde immer wieder von verschiedenen Institutionen wie z. B. von Verschönerungsvereinen, etc. dazu eingeladen, Vorträge zu halten. Meine Gärtnerei wird nun durch meine Präsenz in den Medien von einem größeren Einzugsgebiet aus besucht.

Gärtner + Florist: Wie ist Ihr Betrieb strukturell aufgebaut?
Käfer: Der Schwerpunkt unseres Betriebes ist sicher der Pflanzenverkauf und die Floristik. Ergänzend produzieren wir auch selbst vor allem in der Beet- und Balkonware. Mir ist es wichtig, eine Pflanzenvielfalt und Raritäten anbieten zu können. Deshalb kaufen wir auch immer wieder Neuigkeiten von Jungpflanzenfirmen und testen diese auf ihre Eignung.

Gärtner + Florist: Wo sehen Sie sich mit Ihrem Betrieb in zehn Jahren?
Käfer: Ich habe mich bereits sehr verausgabt und bin zufrieden mit meinem beruflichen Erfolg. Ich möchte mich in Zukunft neben meinem Beruf auch meiner Familie widmen können.

Gärtner + Florist: Wie schätzen Sie die Zukunft des Gartenbaus in Österreich ein?
Käfer: Produktionsbetriebe, welche Kettenläden beliefern, werden eine gute Entwicklung verzeichnen können, denn die Märkte setzen immer mehr auf Regionalität. Wenn man sich eine Nische sucht, dann wird man auch in Zukunft als Gärtner erfolreich sein.

Gärtner + Florist: Wie sehen Sie den Beruf des Gärtners in der Öffentlichkeit?
Käfer: Das Image des Gärtners war früher eher schlecht. Heute ist die Gärtnerlehre eine wirklich anspruchsvolle und auch schwierige Lehre.

Gärtner + Florist: Wie schätzen Sie die Qualität der individuellen Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen Gärtner ein?
Käfer: Da verlassen sich leider viele auf die Werbung von draußen. Nur die Aktiven haben Erfolg. Wir müssen die Vorzüge des Gärtners hervorkehren und den Kunden ein Service bieten, welches unsere höheren Preise rechtfertigt. Unser Betrieb z. B. bietet Beratung an. Wir setzen Blumenkistchen und stellen diese unseren Kunden zu.

Gärtner + Florist: Niederösterreich ist das Bundesland mit dem höchsten Gartenanteil Österreichs. Was halten Sie anlässlich der diesjährigen Landesgartenschau in Tulln von der Vision, NÖ als richtiges Gartenland zu definieren?
Käfer: Unser Image soll natürlich intensiver in die restlichen Bundesländer hinausgetragen werden. Vom Land kommen ebenfalls viele Förderungen, und es wird auf diesem Sektor sehr viel organisiert. Auch auf dem Gemüsesektor und im landwirtschaftlichen Bereich hat Niederösterreich übrigens einen großen Stellenwert. Die Leute müssen sehen, dass die Gärtner gute Arbeit machen, und dass man mit der Beratung durch die Gärtner Erfolg hat.

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Gärtner + Florist: Welche Stärken und Schwächen hat unser Bundesland bezüglich seiner Eignung für den Gartenbau?
Käfer: NÖ eignet sich regionsweise sehr gut für den Gartenbau. Südöstlich von Wien ist der Gartenbau sicher sehr günstig. Niederösterreich genießt die Lage von Wien mitten im Bundesland. Durch diese Nähe zum Land nutzen viele Städter das Umland für den Gartenbau.

Gärtner + Florist: Haben Sie ein persönliches Anliegen, welches Sie den Lesern gerne mitteilen würden?
Käfer: Ich möchte an die Kunden appellieren, sich mit den kleineren Betrieben und dem Gewerbe zu solidarisieren, und deren Leistungen in Anspruch zu nehmen. Ich möchte die Kompetenz und die Wertschätzung dieser Betriebe ins Bewusstsein rücken. Die Beschäftigung mit „Leben“ steigert das Selbstwertgefühl, und es hilft den jungen Gärtnerlehrlingen beim Erwachsenwerden.

Wir wünschen dem engagierten Gärtner alles Gute und danken für das informative Gespräch.