Ende März hat sich die EU-Kommission für Maßnahmen gegen die Einschleppung und Ausbreitung der Pilzkrankheit Phytophthora ramorum entschieden und die Zahl er gefährdeten Pflanzenarten erheblich ausgeweitet. (2002/757/EG)
Die Mitgliedsstaaten werden darin aufgefordert, umgehend Sofortmaßnahmen gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Phytophthora ramorum zu treffen. Außerdem müssen sie darüber der Kommission laufend berichten.
Vorgeschrieben werden bei ab 1. Mai 2007 mindestens zwei amtliche Untersuchungen jährlich, um einen Befall ausschließen zu können. Gefährdete Pflanzen innerhalb der Gemeinschaft dürfen nur verbracht werden, wenn sie im Pflanzenpass vermerkt sind. Auch sind Bekämpfungs-Maßnahmen für die Anbauflächen in der Umgebung von Ausbruchsherden vorgesehen.
Eingeschleppt
Die Herkunft des Pilzes Phytophthora ramorum ist noch unbekannt. Festgestellt wurde diese Krankheit in Europa in Baumschulen, Gärten und Parks. Sie führt zu Triebsterben an Rhododendren und kann erhebliche Schäden an Pflanzen-Kulturen verursachen. Tritt der Erreger auf, muss die Behörde verständigt werden.
Großbritannien soll bis jetzt am stärksten betroffen sein. Auch werden Infektionen bei Baumschulen aus den Niederlanden und Deutschland gemeldet.
Über die Verbreitungswege des Pilzes herrscht teilweise noch Unklarheit. Mäßige Temperaturen und Niederschläge sollen laut Experten der AGES die Entwicklung des Pilzes begünstigen. Eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Der Krankheitserreger lässt sich nur schwer bestimmen: nach Isolation anhand von morphologischen Merkmalen oder mittels DNA-Analysen.
In Österreich wurde das Auftreten des Baumpilzes noch nicht gemeldet.
Aktualisierte EU-Liste
"Anfällige Pflanzen":
Pflanzen, außer Früchte und Samen, von Acer macrophyllum Pursh, Acer pseudoplatanus L., Adiantum aleuticum (Rupr.) Paris, Adiantum jordanii C. Muell., Aesculus californica (Spach) Nutt., Aesculus hippocastanum L., Arbutus menziesii Pursch., Arbutus unedo L., Arctostaphylos spp. Adans, Calluna vulgaris (L.) Hull, Camellia spp. L., Castanea sativa Mill., Fagus sylvatica L., Frangula californica (Eschsch.) Gray, Frangula purshiana (DC.) Cooper, Fraxinus excelsior L., Griselinia littoralis (Raoul), Hamamelis virginiana L., Heteromeles arbutifolia (Lindley) M. Roemer, Kalmia latifolia L., Laurus nobilis L., Leucothoe spp. D. Don, Lithocarpus densiflorus (Hook. & Arn.) Rehd., Lonicera hispidula (Lindl.) Dougl. ex Torr. & Gray, Magnolia spp. L., Michelia doltsopa Buch.-Ham. ex DC, Nothofagus obliqua (Mirbel) Blume, Osmanthus heterophyllus (G. Don) P. S. Green, Parrotia persica (DC) C.A. Meyer, Photinia x fraseri Dress, Pieris spp. D. Don, Pseudotsuga menziesii (Mirbel) Franco, Quercus spp. L., Rhododendron spp. L., andere als Rhododendron simsii Planch., Rosa gymnocarpa Nutt., Salix caprea L., Sequoia sempervirens (Lamb. ex D. Don) Endl., Syringa vulgaris L., Taxus spp. L., Trientalis latifolia (Hook), Umbellularia californica (Hook.& Arn.) Nutt., Vaccinium ovatum Pursch und Viburnum spp. L.
(3) "anfälliges Holz":
Holz von Acer macrophyllum Pursch., Aesculus californica (Spach) Nutt., Lithocarpus densiflorus (Hook. & Arn.) Rehd., Quercus spp. L. und Taxus brevifolia Nutt.
(4) "anfällige Rinde":
lose Rinde von Acer macrophyllum Pursch., Aesculus californica (Spach) Nutt., Lithocarpus densiflorus (Hook. & Arn.) Rehd., Quercus spp. L. und Taxus brevifolia Nutt.".
Quelle: EU-Kommission