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Blickfänge im Herbst

Ein Artikel von Mag. Christopher Erben | 05.10.2006 - 00:18
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Üppige Blütenpracht und leuchtende Farben in Beeten und Rabatten wirken faszinierend auf den Betrachter und können einem aufgrund ihrer Fülle den Atem rauben.
Während die Blütezeit vieler Zierpflanzen jedoch nur kurz ist, kommen bei einer harmonischen Gartengestaltung auch noch andere Elemente zum Tragen. Volle Schönheit entfalten etwa die Blattschmuckpflanzen, die mit ihren unterschiedlichen Grüntönen und abwechslungsreichen Strukturen und Texturen eindrucksvolle wie dezente Optik bieten. Sie bilden das ganzjährig sichtbare Gerüst des Gartens, in dessen Rahmen die Blühpflanzen kurz- bis mittelfristige Akzente setzen.

Ganz schön verdreht
Gerade im Herbst treten die Eigenschaften der Blattschmuckpflanzen noch stärker hervor, da sie nicht mehr mit der Blütenfülle anderer Pflanzen um die Aufmerksamkeit des Betrachters konkurrieren müssen.
Eine gelungene Kombination auch ohne Blühpflanzen sind zum Beispiel filigrane Gräser wie die Japansegge (Carex morrowii) oder der Blauschwingel (Festuca cinerea) und feingliedrige Farne wie der Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), der Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium) oder der Frauenfarn (Athyrium filix-femina) mit Bodendeckern.
Dazu gehört zum Beispiel die Elfenblume (Epimedium), die herzförmiges, teil rötlich oder bronzefarben getöntes oder gezeichnetes Laub hat oder das Purpurglöckchen (Heucera) mit seinen dunkelroten, glänzenden, ahornähnlichen Blättern.
Auch viele Sträucher faszinieren mit auffallenden Zweigen, wie zum Beispiel der zierliche gelbbunte Spindelstrauch (Euonymus) mit seinen Korkleisten, oder die an Naturlocken erinnernden, gedrehten Zweige der Korkenzieher-Weide (Salix 'Tortuosa') und der Korkenzieher-Hasel (Coryllus avellana 'Contorta').

Das Geheimnis des Erfolges
Für das Gelingen einer harmonischen Pflanzung sind neben unterschiedlichen Pflanzenstrukturen auch Abstufungen in der Textur wichtig. Unter Textur versteht man die Beschaffenheit der Pflanzenoberfläche, die Blattpanaschierung – d.h. die (Mehr-)Farbigkeit – und die Blattdichte. Wie die Farbkomposition im Beet lebt auch die Zusammenstellung der Texturen von Kontrasten und Unterschieden. Allerdings kommt es auf die richtige Mischung an, denn sehr starke Kontraste oder sehr ähnliche Texturen gehen zu Lasten einer ausgewogenen und dennoch interessanten Spannung im Beet.

Gut gemischt
Blattschmuckpflanzen bevorzugen schattige bis halbschattige Bereiche im Garten. In der Natur gedeihen sie meist im Wurzelbereich größerer Bäume und Sträucher oder am Waldrand. Mit ihnen lassen sich die dunklen Ecken im Garten ansprechend gestalten. Besonders Funkien (Hosta) beeindrucken mit großen, dekorativen Blättern in den unterschiedlichsten Grün-Mischtönen. Gelblaubige Funkien (Hosta) zum Beispiel bringen den Schatten zum Leuchten. Als Kontrastprogramm eignen sich dazu die dunkellaubige Lenzrose (Helleborus) oder die Silberkerze (Cimicifuga).
Manche Funkien sind blaugrau bereift, andere haben eine cremefarbene Zeichnung in der Mitte oder einen weißen Blattrand. Auch die Gefleckte Taubnessel (Lamium) bringt mit ihren mattgrünen, in der Mitte mit silbriger Zeichnung versehenen Blättern Helligkeit in die Pflanzung.
Einen gelungenen Kontrast bilden die silberfarbenen oder graugrünen, mit samtiger Behaarung versehenen Blätter des Frauenmantels (Alchemilla) mit den rötlichbraunen, glänzenden Blättern des wintergrünen Purpurgünsels (Ajuga). Mit behaartem Laub wartet auch der Wollziest (Stachys byzantina) auf, der sich besonders für den sonnendurchfluteten Steingarten oder für die Wegeinfassung eignet.
Eine interessante Mischung entsteht, wenn er mit der winterharten Fetthenne (Sedum) und ihren eiförmigen, ledrig-fleischigen Blüten in Blaugrün kombiniert wird.

Quelle: CMA