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Ist Motivation Chefsache?

Ein Artikel von DI Michaela Tebaldi | 10.03.2006 - 11:34
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Beim 6. Österreichischen Marketingforum in Linz drehte sich alles um Motivation. Chefs und Mitarbeiter waren dabei in gleicher Weise angesprochen, denn: „Es bringt mir betriebswirtschaftlich überhaupt nichts, wenn meine Mitarbeiter schlecht gelaunt sind“, weiß Erwin Germann, Trainer und Betriebsoptimierer in der grünen Branche. Nur motivierte Mitarbeiter lassen die Kasse klingeln.

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Einstellungssache
Unter diesem Gesichtspunkt ist die Tatsache besonders alarmierend, dass nur 15 % aller Mitarbeiter Spaß an ihrer Arbeit haben. Jeder Chef sollte sich bei der Nase nehmen und überlegen, ob er für Spaß im Betrieb sorgt. Und damit ist nicht die einmal im Jahr stattfindende Weihnachtsfeier gemeint.
Doch es liegt auch an jedem Mitarbeiter selbst, mit welcher Einstellung er zur Arbeit geht. Die ideale Haltung sollte sein: „Ich bin da, und ich will aktiv mitarbeiten.“ Da man meist in einem Team arbeitet, sind besonders Zuhören, Hilfsbereitschaft und Kommunikationsvermögen nötig. Man muss sich mitteilen können.
Neugier und Interesse sind laut Germann genauso erforderlich, damit Motivation entstehen kann. Damit sind Offenheit für Neues, Trends und Produkte genauso gemeint wie Interesse gegenüber Menschen.
Fordern Sie sich selbst heraus: Nichts ist so gut, als dass es morgen nicht noch ein bisschen besser gehen könnte.

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Motivieren Sie sich selbst
Starten Sie mit einem Lächeln in den Tag. Leichter gesagt, als getan? Hier ein paar Tipps dazu:
Freuen Sie sich auf jeden Tag. Setzen Sie sich attraktive Ziele – beruflich wie privat – und belohnen Sie sich, wenn Sie diese erreicht haben. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigen Dinge. Machen Sie nicht immer das, was Sie immer gemacht haben. Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt auf der Strecke.
Germann selbst hilft sein Motto dabei, sich zu motivieren: „Jeder Tag hat ein Highlight, auf das ich mich freue. Ich bin aber keine Turbopowermaschine, daher gönne ich mir regelmäßig Auszeiten.“Chef sein will gelernt sein
Was können Sie als Chef oder Chefin zur Mitarbeitermotivation beitragen? Germanns Antwort darauf: „Sorgen Sie für gute Stimmung. Das ist Chefsache.“ Delegieren Sie Arbeiten: „Sie werden stauen, was Ihre Mitarbeiter alles schaffen, wenn sie Verantwortung übernehmen können.“ Erkennen Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter, bringen Sie das Besondere in jedem Einzelnen zum Vorschein und fördern Sie ihn. Wenn sich die Mitarbeiter selbst mehr in die Arbeitsabläufe einbringen können, steigt die Eigeninitiative automatisch.
Belohnen Sie Ihre Mitarbeiter für ihr Engagement, kleine Geschenke erhalten die Spontaneität. Sagen Sie ihnen aber auch klar, was sie von ihnen erwarten. So lassen sich unnötige Missverständnisse vermeiden.Gute Laune ist ansteckend
Ein gutes Arbeitsklima sorgt für motivierte Mitarbeiter, die mit Spaß bei der Arbeit sind. Die Arbeitsabläufe funktionieren reibungsloser und schneller, und die Krankheits- und Ausfallquote nimmt nachweislich ab. All das wird sich positiv in Ihrer Bilanz niederschlagen.
Zufriedene Mitarbeiter bedeuten gleichzeitig auch zufriedene Kunden. Und zufriedene Kunden sind schließlich der beste Werbeträger für den Betrieb.Mit einem Lächeln
Das wissen auch Ulli Eisserer, Engelbert Bergmair und Martina Höpken, die erfolgreich in der grünen Branche tätig sind.
Eisserer meistert ihre tägliche Arbeit in der Gärtnerei immer mit einem Lächeln und einem kleinen Scherz auf den Lippen – auch wenn es nicht immer leicht fällt. „Das Wichtigste ist es, die Menschen zu mögen.“ Sie kennt ihre Mitarbeiter genau, weiß, was sie gerne essen und welche Musik sie hören.
Auch für Höpken ist ein gutes Arbeitsklima unerlässlich: „Man muss mehr machen, als nur miteinander zu arbeiten. Wenn ich viel gebe und meine Arbeit gerne mache, dann kommt das auch von den Kunden zurück.“
Bergmair gab zu, dass es nicht möglich ist, jeden Tag gut gelaunt zu sein. Er legt Wert darauf, dass seinen Mitarbeitern genügend Privatleben bleibt. Der Gärtner gönnt sich selbst ja auch seinen wohlverdienten Urlaub. „Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter gerne kommen. Das Andere geht dann von alleine.“Testkauf
In einem Testkaufprojekt wurde ermittelt, wie motiviert steirische, Salzburger und öberösterreichische Mitarbeiter sind. Lesen Sie mehr darüber in Heft 8!