Die Wiener und der Tod - das ist eine eigene Geschichte, die am Zentralfriedhof Drei-Millionen-Mal geschrieben wurde. Der Zentralfriedhof ist Ruhestätte von Millionen und Naturoase zugleich. Mit der Universum-Dokumentation soll "die Natur vor der Haustüre" aufgespürt und Verständnis für das Leben auf dem Friedhof geweckt werden. Gleichzeitig soll dem Zuseher die Geschichte von Wien näher gebracht werden.
"Es lebe der Zentralfriedhof" wird zu Allerheiligen, am Dienstag, den 1. November 2005, um 20.15 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt. Buch und Regie sind von Manfred Corrine. Erzählt wird die Geschichte von Willi Resetarits. Die Musik kommt von Roland Neuwirth´s Extremschrammeln, die Komposition stammt von Christian Skokan. Auch der Titelsong ""Es lebe der Zentralfriedhof"" von Wolfgang Ambros darf bei dieser Dokumentation nicht fehlen.
Die Film-Premiere ging Mittwochabend in der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus am Wiener Zentralfriedhof über die Bühne. Der Film, hergestellt von media wien, ist eine Gemeinschaftsproduktion von ORF, WDR und NDR Naturfilm mit der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) unter Mitarbeit der MA 43 - Städtische Friedhöfe, der Bestattung Wien, des Wien Tourismus und den Wiener Linien.
98 spannende Drehtage in der Natur
Der Stil des Filmes ist geprägt durch den unüblichen Drehort für Naturaufnahmen. Die Zuschauer erleben den Friedhof aus der Sicht der Tiere. Der Hamster führt unter die Erde, der Turmfalke zeigt das Leben aus der Luft. Die Handlung beginnt und endet in der Halloween-Nacht hinter den eisernen Toren des Zentralfriedhofes. Dazwischen wird im spannenden Wechsel der Jahreszeiten das vielfältige Leben und Treiben von Tier und Mensch am Wiener Zentralfriedhof gezeigt. 98 Drehtage waren dafür notwendig. Bei 30 Begräbnissen am Tag wurde das Team immer wieder Zeuge vom Alltag auf dem Friedhof.
Der "Flug des Falken" war etwa einer der aufwändigsten Drehtage in der Produktion. Eine Woche Vorbereitung des Falken, ein Movie-Car mit drei Kameras, einer High-Speed-Film-Kamera sowie insgesamt 15 MitarbeiterInnen waren im Einsatz.
Die Ruhestätte von 3 Millionen
Der "Central Friedhof" wurde am 1. November 1874 feierlich eröffnet. Er hätte nach damaligen Plänen zum einzigen Friedhof Wiens werden sollen, der auf die Größe einer Hauptstadt von vier Millionen Einwohnern ausgerichtet werden sollte.
Mit ca. 330.000 Grabstellen, über 3 Millionen Verstorbenen und einer Fläche von 2,5 Millionen m² ist der Wiener Zentralfriedhof der zweitgrößte Friedhof Europas. Der Zentralfriedhof ist jedoch auch ein Platz des Verweilens, der Erholung, des Meditierens und des Nachdenkens sowie ein Naturrefugium vieler Tiere und Pflanzen.
Der Wiener Zentralfriedhof war der erste Friedhof, der allen Religionen als Begräbnis- oder Verbrennungsstätte offen stand. Hier finden Angehörige aller Religionen, arm und reich, weltberühmt oder namenlos, ihre letzte Ruhe in der selben Erde.
Die Friedhofskirche, errichtet 1911 nach den Plänen von Max Hegele, ist eine der bedeutendsten Sakralbauten des Jugendstils. Im Jahre 2000 wurde sie nach fünfjähriger Renovierungsdauer wieder eröffnet und fasziniert WienerInnen und BesucherInnen aus aller Welt gleichermaßen.
Buch und DVD
Im Schmid Verlag erscheint gleichzeitig das Buch "Wien - Es lebe der Zentralfriedhof" mit DVD, die den Dokumentarfilm und viele Extras enthält. Die DVD ist auch alleine erhältlich. "Friedhofimpressionen" heißt eine Ausstellung von media wien mit den schönsten Fotos aus Film und Buch, zu sehen auf der Orgelempore der Friedhofskirche des Wiener Zentralfriedhofs vom 20.10. bis 2.11.2005 täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr.
Quelle: PID