Rahmen des 16. Internationalen Botanischen Kongresses http://www.ibc2005.ac.at/ hat der US-Wissenschaftler Paul Cox am 22. Juli die deutsche Übersetzung seines neuen Buches "Nafanua - Die Rettung des samoanischen Regenwaldes" im Botanischen Garten von Wien vorgestellt.
Nafanua ist eine Erzählung über die Entdeckung des Anti-AIDS-Wirkstoffes Prostratin und schildert den Kampf um die Rettung des samoanischen Regenwaldes, in dem der Baum heimisch ist, aus dem diese Substanz stammt. Der Direktor des US-amerikanischen Instituts für Ethnomedizin beschreibt in einer bewegenden Geschichte seine Erfahrungen und Studien mit samoanischen HeilerInnen und wie er seine Familie auf die Insel brachte und versuchte ein Heilmittel gegen Krebs zu finden, dem seine Mutter zum Opfer gefallen war.
Für die wissenschaftliche Arbeit mit Prostratin hat das TIME Magazine den Ethnobotaniker zu einem von elf "Helden der Medizin" erklärt. In den USA wird der Anti-AIDS-Wirkstoff gerade von der AIDS Research Alliance klinisch getestet. Prostratin ist nachweislich der erste Wirkstoff, der versteckte Viren im Körper entdeckt, die bisher gegen alle derzeitigen AIDS-Medikamente resistent waren. Bei seinen Forschungen beruft sich Cox auch auf botanische und ethnologische Studien, die im 19. Jahrhundert vom Wiener Botaniker Karl Rechinger durchgeführt wurden. Dieser hatte Aufzeichnungen über die Pflanzen auf Samoa gemacht.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Nu Skin Germany/Austria, der deutschen Niederlassung des internationalen Unternehmens Nu Skin Enterprises (NSE) Inc. http://www.nuskinenterprises.com Cox arbeitet eng mit der von NSE finanzierten Nu Skin Force for Good Stiftung http://www.forceforgood.org zusammen, einer Organisation, die zur Rettung von Inselwäldern und -kulturen beiträgt. Die Nu Skin Force for Good erhält ihre Fördermittel zum Großteil durch den Verkauf der Epoch Körperpflegeprodukte, die ebenfalls auf Grundlage von Pflanzen aus dem Regenwald entwickelt wurden. Vom Erlös des Bücherverkaufs gehen 90 Prozent an die Seacology Foundation http://www.seacology.org , durch deren Hilfe bisher weltweit mehr als 100 Schulen und Krankenhäuser für eingeborene Kulturen errichtet worden sind.
Für sein Engagement im Umweltschutz wurde Paul Cox mit dem mit 125.000 Dollar dotierten Goldman-Umweltschutzpreis ausgezeichnet. Der Wissenschaftler hat das gesamte Preisgeld an das saomanische Dorf gespendet, in dem er 1985 mit seiner Familie gelebt hatte. Weil die Einheimischen damals kein Geld hatten, um eine Schule zu bauen und deshalb Teile des Regenwaldes verkaufen wollten, hatte Cox das Gebiet für 85.000 Dollar aufgekauft und es gerettet. Der Wissenschaftler betont, dass zur Medikamentenherstellung keine Pflanzen aus den Inselgebieten entwendet werden, sondern extra dafür gezüchtet. Er fügt scherzhaft hinzu: "Wo andere einen Regenwald sehen, sehe ich eine Apotheke."
Quelle: PTA