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Werbung für junges Gemüse

Ein Artikel von Nicole Stöger | 15.04.2005 - 09:06
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Die schlechte Saison vergangenes Jahr war ein wichtiges Thema: Der Preisverfall hat sich laut Griemann schlecht auf die Betriebe ausgewirkt und ein riesiges Loch in die Bilanzen gerissen.

Politische Fragen. Das Programm für ländliche Entwicklung wirft einige Fragen auf. Welche Schwerpunkte in diesem Programm gesetzt werden, ist noch unklar. Von politischer Seite wünscht man sich mehr Unterstützung der Betriebe und mehr Investitionsförderungen. Die Produzenten im Gemüsebau werden immer professioneller. Der Mehraufwand schlägt sich allerdings im Preis nieder. Höhere Produktionskosten bedingen höhere Produktpreise.
Ein wichtiges Ziel ist es daher, den Wert der Lebensmittel wieder in den Mittelpunkt zu rü-cken. Robert Zwickelsdorfer, Pressereferent beim Österreichischen Bauernbund in Wien, beschäftigt sich mit diesem Thema. Er möchte eine gesellschaftspolitische Diskussion auslösen und zum ursprünglichen Sinn des Wortes Lebensmittel – nämlich als Mittel zum Leben – zurückfinden. Mit der Kronenzeitung als Partner und viel Prominenz im Gepäck soll österreichisches Gemüse wieder salonfähig gemacht werden. „Der Handel muss merken, dass österreichische Kunden viel Wert auf Qualität legen“, so Zwickelsdorfer. Der Slogan „Geschmack der Heimat“ soll mit verschiedenen Werbemitteln den Konsumenten auf österreichische Qualität aufmerksam machen. Die Gemüsegärtner und -bauern werden wieder im Mittelpunkt des Geschehens stehen und die entsprechende Wertschöpfung be-kommen. Das Publikum diskutierte, ob die Vertreter der Landwirtschaftskammern vielleicht ein höheres Augenmerk auf die Preise der Bauern legen sollten. Weiters gab es Zweifel, ob sich die Handelsketten auf Fixpreise einlassen würden. Aufgrund der Überproduktion in Europa ist es schwer geworden, sich auf dem freien Markt durchzusetzen. Wie überall bestimmt auch hier Angebot und Nachfrage, wer der Stärkere ist.

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Nützlinge statt Chemie. Das Wichtigste beim Einsatz von Nützlingen ist laut Marcel Habesohn, Nützlingsberater von Biohelp, Wien, den Schädling frühzeitig zu erkennen. Die Lagerung von Nützlingen erfolgt optimal bei einer Temperatur von 8 bis 12 °C. Am besten ist es, die Tiere am Abend auszubringen, da sie dann genügend Zeit haben, sich ein Versteck zu suchen. Im Zweifelsfall ist die Anzahl der Ausbringungen mit dem zuständigen Berater zu besprechen. Günstig bei Blattläusen kann es sein, selbst eine Zucht anzulegen, um Kosten zu senken.

Wer wurde gewählt? Alle zwei Jahre wird der Vorstand neu gewählt, der sich nun aus folgenden Mitgliedern zusammensetzt:
Erich Rieschl/Andau, Lorenz Rieschl/Andau, Johann Andert/St. Andrä, Heinrich Unger/Wallern, Erwin Hautzinger/St. Andrä, DI Alfred Brasch/St. Andrä.

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Podiumsdiskussion. Bei der anschließenden Diskussion hat man sich eifrig zu den Problemen über Preispolitik und Warendruck geäußert. Über eines war man sich einig: Österreichische Handelsketten sind durchaus bereit, heimische statt ausländische Ware einzukaufen und diese auch besser zu bezahlen. Das Problem sei allerdings, dass der gesamte europäische Markt „am Sand“ ist (durch die EU-Konkurrenz) und die Preise trotzdem nicht befriedigend für die Gemüsegärtner und -bauern ausfallen. In Deutschland und in Österreich ist der Wert der Lebensmittel (verglichen zum Beispiel mit Italien) eher gering. Die „Geiz ist geil Gesellschaft“ hinterlässt auch am Gemüsemarkt ihre Spuren.