Sie sind in modernen und neu gebauten Gewächshäusern schon beinahe zum Standard geworden: Klimacomputer sorgen für einen optimierten Einsatz der Regeltechnik im Gartenbau. Aber auch mit analogen Regelgeräten kann eine Vielzahl an Funktionen im Gewächshaus gesteuert werden.
Regelmäßige Kontrollen. Nicht nur die Heizungs-, Kessel- und Lüftungsregelung können gezielt gesteuert werden, auch die Belichtung, Bewässerung, Düngung sowie Energieschirme, Schattierung und Verdunkelung lassen sich mit Computer bzw. analog steuern. So wird die Energie, die die Kultur zum Wachsen braucht, direkt zu den Pflanzen gebracht – unter Berücksichtigung der jeweiligen Außenklimabedingungen.
Der Klimacomputer ist in der Lage, verschiedene Klimafaktoren, wie Temperatur, Licht, Feuchte und mehr miteinander zu verknüpfen und aktiv zur Energieeinsparung zu nutzen. Auch immer mehr kleinere Betriebe entscheiden sich für die automatisierte Steuerung.
Um einen reibungslosen und energieoptimierenden Ablauf zu gewährleisten, ist es wichtig – ob über Computer oder analog – die Sollwerteinstellungen und deren Einhaltung regelmäßig zu überprüfen. Das Öffnen und Schließen der Schirme kann leicht mit einem Blick kontrolliert werden. Einstellungen und Funktionen, die nicht so offensichtlich sind, wie z. B. Fühler, Regler, Mischer oder Alarm sollten mindestens halbjährlich überprüft werden.
Sollwerte optimieren. Durch leichte Veränderungen der Sollwerte kann der Energieverbrauch optimiert werden:
Auf Bewässerung vor bzw. in der Nacht sollte verzichtet werden. Es empfiehlt sich, die Energieschirme in Schritten und später am Morgen zu öffnen und früher am Abend zu schließen. Die Tag/Nachttemperatur sollte mit ausreichendem Zeitabstand (bis zu einer halben Stunde) vor der Bewegung des Schirms eingeregelt werden. Außerdem hat sich gezeigt, dass durch ein früheres Ablüften bzw. einer Erhöhung der Lüftungstemperatur die eingestrahlte Energie besser gespeichert werden kann.
Automatische Anpassung. Noch bessere Ergebnisse können mit einem Klimacomputer erzielt werden, der die Sollwerte in Abhängigkeit von den herrschenden Klimafaktoren automatisch anpasst. Die Anpassung kann in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren vorgenommen werden:
• Bei der strahlungsabhängigen Temperaturführung wird der Heiztemperatursollwert in Abhängigkeit von der Einstrahlung geregelt.
• Die strahlungsabhängige Nachttemperaturregelung richtet die Nachttemperatur an der Strahlungssumme des Tages aus. Damit sollen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und der daraus resultierende Stress für die Pflanzen vermieden werden. Bei bestimmten Kulturen können damit 10 - 15 % Energie eingespart werden.
• Die windgeschwindigkeitsabhängige Temperaturführung ist besonders für einfach verglaste Gewächshäuser ohne Energieschirm interessant. Hier wird bei hohen Windgeschwindigkeiten der Heizsollwert abgesenkt. Das Einsparungspotenzial beträgt bis zu 10 %.
• Es ist möglich, die Temperatursumme über einen Zeitraum von 24 Stunden vorzudefinieren (Temperatursummenregelung). Je nach der Temperatursumme des Tages wird die Nachttemperatur geregelt. Man kann dadurch mit einer Einsparung von rund 10% rechnen.
Positionieren der Fühler. Aktuelle Wetterwerte werden von der Wetterstation, die außerhalb des Gewächshauses angebracht ist, an den Klimacomputer weitergegeben. Im Inneren des Hauses werden die herrschenden Bedingungen von den Messfühlern erfasst (Temperatur- und Luftfeuchtefühler). Auch die Positionierung dieser Fühler ist zu überprüfen. Diese sollten so nahe wie möglich am Pflanzenbestand angebracht werden, da die dort herrschende Temperatur das Wachstum am meisten beeinflusst.
Um die Funktionstüchtigkeit der Messfühler zu überprüfen, müssen auch hier regelmäßige Kontrollen und Vergleichsmessungen mit Handmessgeräten durchgeführt werden.