Bombus hortorum, die Gartenhummel ist ihren Mitstreitern sozusagen davongeflogen, mit 4.413 von 10.933 Stimmen sicherte sie sich den ersten Platz im Rennen um das Gartentier des Jahres 2023, veranstaltet von der Heinz Sielmann Stiftung. Auf dem zweiten Platz folgte der Regenwurm mit 1.777 Stimmen vor dem Schwalbenschwanz mit 1.416 Stimmen. Daneben standen noch die Mönchgrasmücke (1.375 Stimmen), das Mauswiesel (1.261 Stimmen) und der Goldglänzende Rosenkäfer (691 Stimmen) zur Wahl.
Nach der Blauschwarzen Holzbiene im Vorjahr ist also wieder eine Wildbiene gewählt worden. „Das starke Votum für die Gartenhummel in diesem Jahr zeigt uns, dass viele Menschen über die Bedeutung der Hummeln als Bestäuber von Pflanzen mittlerweile Bescheid wissen. Hummeln wecken häufig besondere Sympathien, weil sie flauschig sind und als friedfertig gelten. Aber auch das Insektensterben, von dem auch viele Hummelarten bedroht sind, scheint immer stärker in den Köpfen anzukommen“, kommentiert Florian Amrhein, Pressesprecher der Stiftung.
Friedliche Bestäuberin
In Europa gehört die Gartenhummel zu den häufigsten Hummelarten, sie bewohnt unterschiedliche Lebensräume und fliegt verschiedene Pflanzen als Nahrungsquelle an. Ein reiches Blühangebot an heimischen Wildpflanzen holt sie auch in urbane Gärten. Wer sie fördern möchte, achtet am besten auf ein ganzjähriges Angebot von z.B. typischen Gartenkräutern wie Salbei, Minzen, Basilikum oder auch Klee, Wicken und Ginster. Als Nisthilfe reichen der friedlichen Hummel schon ein leerer Vogelbrutkasten oder ein locker geschichteter Komposthaufen aus.
Mit ihrem langen Rüssel erreicht Bombus hortorum auch tiefgründige Blütenkelche, das macht sie zu einem wichtigen Bestäuber von vielen Wild- und Nutzpflanzen. Sie zählen zu den ausdauerndsten Fliegern im Hummelreich und legen auf den Sammelflügen bis zu zwei Kilometer zurück. Mit ihrer Größe von ca. 15 mm gehört sie auch zu größten der heimischen Hummelarten, das Hinterteil ist weiß bepelzt, der schwarze Körper hat drei gelbe Querstreifen. Dadurch unterscheidet sie sich auch von der noch häufiger vorkommenden Erdhummel, die nur zwei Querstreifen trägt.
Quelle: Heinz Sielmann Stiftung