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Symbolfoto © Antares_NS/Shutterstock.com

Stadtgrün

„Schwammstein“ regelt Wasserversorgung an Baumscheiben

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 16.05.2023 - 14:02

Im Vorjahr hat die Magistratsabteilung 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau) einen Prototyp im 18. Bezirk getestet. Nach der erfolgreichen Testphase mit verbesserter Wasserversorgung an der Baumscheibe soll dieser nun weiterentwickelt im kommenden Projekt im 15. Bezirk wieder Anwendung finden.

Der „Schwammstein“ besteht aus eine quaderförmigen Betonkörper, der in die Randsteineinfassung von Baumscheiben integriert ist. Er hat ein Ventil, das durch Sensoren und Steuerungselektronik geöffnet oder geschlossen wird. Ein Sensor erkennt anstehendes Wasser und öffnet nach einer vordefinierten Zeitspanne verzögt das Ventil. Dadurch gelange Wasser aus dem „ersten Spülstoß“ nicht in die Baumscheibe, sondern wird über die Straßenentwässerung abgeleitet, wie Planungsstadträtin Ulli Sima erklärt. Das restliche Wasser versickere in der Baumscheibe der Straßenbaumes. So verbessere sich der natürliche Wasserkreislauf und das fördere das Wachstum der Pflanze. Durch mehr Verdunstung verbessert sich das Mikroklima und bei Starkregenereignissen entlastet der Schwammstein die Kanalisation.

Um sicherzustellen, dass in der kalten Jahreszeit, wenn sich die Pflanzen in Winterruhe befinden, kein Niederschlag eingeleitet wird, verhindert ein Temperaturfühler die Öffnung des Ventils unterhalb von acht Grad Celsius. Ist der Wasseranfall größer als die Versickerungsleistung der Baumscheibe, kommt der Durchfluss durch den Schwammstein automatisch zum Erliegen. Die Stromversorgung erfolgt netzunabhängig über Sonnenenergie und eine Akkueinheit für Wochen ohne Einstrahlung.


Quelle: Presse Stadt Wien/APA-OTS