Wie verschiedene Untersuchungen ergeben haben, stellt der Mitteleuropäer unmittelbar nach dem Jahreswechsel direkt auf Frühling um. Der noch andauernde Winter wird kurzerhand ignoriert, viele pflegen sogar den Kult, weiße Tulpen schon zu Weihnachten aufzustellen ...
„Winter“ als Thema lässt sich also schlecht verkaufen.
Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen, plädiert Nicole von Boletzky dafür, den Frühling auf subtile Weise nach vorne zu „locken“ und den Dingen, die im Frühling als Erstes den Kopf aus dem Boden strecken, viel mehr Beachtung zu schenken ...
So formuliert sie im einführenden Teil des Unterrichtes: ‚Erfinden wir also eine neue Jahreszeit, den „Frühfrühling“, und denken wir uns entsprechende floristische Formen hierzu aus – gebundene und gepflanzte und andere …
Neues Thema - neue Gestaltungsfelder
Nachdem sie die Eckpfeiler der Thematik mit den Meisterschülern sauber abgesteckt, also Wege zu sinnvollen gestalterischen Möglichkeiten aufgezeigt hat, geht es an die praktische Umsetzung. Die einen Schüler experimentieren mit Wachs, die anderen formen Eisschalen oder konstruieren spannende Grundformen aus trockenen Elementen, um in der Gegenüberstellung von getrockneten Teilen zum frischen Spross neue Spannungsfelder auszuloten.
Gelungene Werkstücke
Betrachtet man die tollen Werkformen, die im Unterricht entstanden sind, wird schnell klar: Der Frühfrühling kann durchaus als eigenständige Jahreszeit betrachtet werden: Es finden sich nämlich bei genauerer Auseinandersetzung zahllose Eigenheiten, die dem Winter noch fehlen und für den Frühling zu früh sind …